Höllenritt über den Pass

Gestern beim Pokern war mir das Glück auf gute Weise hold, heute habe ich zwar drei Grande gewürfelt, aber trotzdem verloren. Natürlich war da nicht ich daran schuld, sondern der Alkohol, den Sabine mir aufgeschwatzt hatte. Aber dazu kommen wir vielleicht später, wenn ich mich später noch daran erinnern kann werde will lala, haha. 🥸

Wir sind heute nach dem Frühstück schwimmen gegangen auf dieser Insel, auf der wir gestern so vorzüglich gegessen hatten. Aber bevor ich über das Schwimmen schreibe, noch kurz ein Ausflug zum Frühstück und dem Erlebnis mit der Milch. Die war nämlich durch den heissen Ritt am Vortrag zu Butter geworden. Oder zu sonst irgendeinem Milchzustand. Der Kaffee war grauslich und ungenießbar. Wieder was gelernt. Nämlich lass Milch nicht im warmen Kühlschrank bei schlechten Straßenbedingungen. Ich habe mir dann einfach einen frischen Kaffee gebrüht mit der Nespresso, Milch aus einer vollen Packung und alles war wieder gut. Noch haben wir Milch aus der Heimat. Das ist schon ein gutes Gefühl. Ehrlich. Vor allem, wenn man erlebt hat, was wir heute erlebt haben. Aber dazu komme ich später.

Also zurück zur Insel. Wir also rein ins Wasser und oh Schreck, Sabine kann ihren Nagellack an den Zehen nicht erkennen. Das lag nicht nur daran, dass sie Patschen anhatte, sondern vor allem daran, dass das Wasser ungemein undurchsichtig – wie zum Beispiel die Geschäfte unserer Regierung – war. Damit war uns beiden klar – da bleiben wir nicht. Wir sind für volle Transparenz – und zumindest im Meer sind wir da kompromisslos. 😂😂😂😂Hau mich ab, aber wo du recht hast. Also packen wir unsere sieben Zwetschken, gehen noch einmal duschen und fahren weiter Richtung Griechenland.

Wie ihr alle im Beitrag von gestern lesen konntet, bin ich schon recht unerschrocken bei unerträglich schlechten Straßenverhältnissen. Wir holpern und poltern also den Weg zurück zur „Hauptstraße“ (haha) und stoßen an eine Asphaltwand. Google war der Meinung, Hilde sollte da rauffahren. Aber zwei freundliche Albaner in einem schwarzen Mercedes befahlen uns – nein stimmt nicht – empfahlen uns links an der Wand, die ja in Wirklichkeit eine Brücke war, vorbeizufahren, da würde wir auch auf die „Autobahn“ (hahaha) kommen. Ich wog alle Fakten ab: Sabines ungutes Gefühl mit der Brücke und mein ungutes Gefühl mit den Jungs im schwarzen Mercedes. Wir bogen nach links ab. Tatsächlich war das die Abfahrt, die wir gestern genommen hatten! Wir kam zum letzten Stück und es wäre nur eine ganz kurze Strecke gegen die Einbahn gewesen – so 7 bis 8 Meter! (Die Albaner fahren wie sie glauben, dass man fährt. Für die beiden wäre es normal gewesen gegen die Einbahn auf die Autobahn aufzufahren. Uns ist außerdem eine wahnsinnig hohe Polizeipräsenz auf den Straßen Albanien aufgefallen inkl. Herausfischen der Verkehrssünder. Ich glaub, hier lernen sie gerade, sich an Regeln zu halten 🤦🏻‍♀️). Wer Sabine kennt, weiß, was kommen musste, wir sind natürlich nicht gegen die Einbahn gefahren….. ich glaube die schwarzen Jungs im albanischen Mercedes lachen sich noch immer kaputt… wir also drehen um, fahren nun doch die Brücke hoch, nix passiert und es ist eigentlich so, als wäre das etwas, was wir immer tun und kommen nach mehreren Umwegen wieder auf die „Autobahn“. Wir lachten über die Steigung der Brücke, die von der Seite gesehen, als wir unter ihr durchfuhren, lächerlich niedrig erschien. Wie sollten wir an dieser Stelle auch wissen, was uns die nächsten Stunden erwarten würde? (Tja, hätten wir eine Landkarte angesehen, dann hätten wir schon geahnt was auf uns zukommt). Hätte halt auch nix genützt, wir müssen ja weiter gen Süden 🤷🏻‍♀️. 

Sabine bekommt zur Mittagszeit Hunger. Und ich auch. Wir suchen also nach einem Market. Die sind manchmal an den Tankstellen. Just als wir daran denken, Weckerl zu kaufen, gibt es am Weg nur mehr Tankstellen ohne Market. Glücklicherweise kommen die Tankstellen in sehr sehr kurzem Abstand hintereinander und nach der x-ten Tanke (die Tankstellendichte ist echt erstaunlich hier) versucht Sabine ihr Glück bei einem Fast Food Lokal bei einer Tankstelle. Ein junger Mann überredet sie dann auch (auf Deutsch – arbeitet in Zürich, so oft ihn die Visa Bestimmungen lassen) auf zwei Kebap mit alles (sogar Pommes sind darin). Wie lieb war er 😍

Wir essen während der Fahrt, niemand bekleckert sich, das Wetter ist schön, der Tank ist voll und das Leben ist gut. Wir kommen in eine große Stadt (die Stadt heißt Vlora) mit einer breiten Promenade am Strand, die auch gut an die Cote d‘ Azur gepasst hätte.  Schicke, große Hotels, Palmen. Wirklich toll. Unglaublich was hier in Albanien gebaut wird, ein Land im Aufbau) 

Dann fahren wir aus der Stadt raus und die Straße wird wieder holprig und schmal – eigentlich ist es über hunderte Meter eine Straße durch eine Baustelle. Hier wird gebaut, was das Zeug hält. Und die Straße ist mittendrin. Das scheint niemanden zu stören, also fahren wir weiter. Endlich wird die Straße besser.

Nur um jetzt in eine Serpentinenstraße zu mutieren mit Steigungen und Haarnadelkurven zum Fürchten. Wir sind am berühmt berüchtigten Gebirgspass „Llogara Pass“ der Nord und Südalbanien teilt angekommen. Unwissentlich. Also, die Kringel auf der Route am Navi wären schon ein Hinweis gewesen… aber… was soll ich sagen… unterwegs fuhren wir an Autos mit spritzenden Kühlern vorbei, Kühe und Pferde auf der Straße und endlich nach 3000 Höhenmetern erreichen wir den Pass. Es war jetzt bitterkalt hier oben und die Luft ganz schön dünn mir schwindelte schon ….(der Pass hat ein bisschen über 1000 m und kalt war es natürlich auch nicht, aber Michi sehr souverän gefahren – chapéu! 

Sabine sagt, der Pass liegt angeblich auf 1024m aber was weiß schon Wikipedia? Waren die da? Haben die so ein langes Maßband? Nein! Dort oben über dem Meer, sah alles im Tal wirklich wuzziklein aus! Ein klares Indiz für sehr hoch! Eben!! 


Wir bleiben also stehen, machen ein paar Bilder und lassen Hilde verschnaufen. Die 40 Grad im Motorenraum gehen runter auf 34 und wir fahren langsam bergab.

Wenn du jetzt glaubst, das wars, muss ich dich enttäuschen, es ging noch Kilometer so weiter steil bergauf und steil bergab. Mir tat Hilde leid. Und ich mir auch. Nach unendlich viele Ruf/runter und U-turns kommen wir am Strand an, bekommen eine schöne schattige Nische am Campingplatz und relaxen zu coolen Rhythmen in einer super chilligen Strandbar. (Siehst du, das Abenteuer wird schon wieder belohnt 😊) 

 

 

 

Anschließend beschließen wir, essen zu gehenden in das Restaurant am Platz, noch immer gepusht durch die Endorphine der Nahtod Erfahrung am Pass trinke ich nach dem Essen ein Glas Raki, das Sabine mir aufschwatzt  – natürlich nur, weil sie endlich meine Poker Glückssträhne brechen will. (Das war der Chef des Hauses, nicht ich! Ich hab nur gesagt, du sollst einen Schluck trinken fürs Foto. Weiß ja keiner, dass du das Glas ex abstellst 😂).

 

Und das ist ihr gelungen.

Camping Kranea 28€/Nacht

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