Die Nacht verlief super – wir haben geschwitzt, aber es war ruhiger als die Nacht davor – also war alles gut. Nur das Umdrehen ist nicht so einfach, wenn alles ein wenig feucht ist 😬.
Naja, schließlich standen wir um 9:00 auf, hatten guten Kaffee, saßen im Schatten und lauschten den Zykaden, die manchmal ja synchron und dann wieder asynchron tun, was immer sie tun um derartig zu nerven. Warum sie das tun, weiß ich nicht. Weiß das überhaupt wer? Kleiner Nebenaspekt – ich habe da einen kleinen Polster beim IKEA gekauft, den lege ich mir im Morgengrauen, wenn die Zykaden anfangen zu lärmen auf das andere Ohr (auf dem einen Ohr liege ich ja am Kopfpolster 😉 )… und – es ist eigentlich ein Wunder – der Lärm der Zykaden ist sofort einfach weg. So im Halbschlaf habe ich das nun schon oft genug getestet und kann diesen Polstern nun zuverlässig als Zykadenlärmstopper bewerben. Bei Interesse – ich verrate den Namen des Polsters gerne.
Sind das nun eigentlich Zykaden, Zypressen oder Grillen? Egal, genug von den kleinen Viechern …
Wir fahren beschwingt und guter Laune Richtung Süden, ohne zu ahnen, dass wir in ein digitales Desaster unterwegs sind. Aber davon später.
Zunächst fahren wir an Dubrovnik vorbei und bedauern die Menschenmassen, die sich in der Hitze durch die historischen Straßen schieben und freuen uns einmal mehr, dass wir im Oktober letzten Jahres diese Besichtigung erledigt hatten. Dubrovnik Check.
Kurz nach Dubrovnik finden wir einen Lidl und gehen Essen und Trinken fassen. Endlich genug Flüssigkeit – ein 6er 1,5L Mineralwasser, 2x Sauerkirschsaft, 1x Apfelsaft und 2L Wasser für den Kaffee in der Früh. Sabine gönnt sich einen Rotwein ungewisser Herkunft und 2x 0,5l Coke Zero für die Fahrt. Also alles in allem eine wirklich gute Ausbeute. Ein paar Sachen zum Essen (mexikanische Stangerl, und irgendwas mit Käse drin) runden den Einkauf ab und wir fahren, nachdem Sabine unerwarteterweise doch genug Platz für den Flüssigkeitsvorrat in der Hilde gefunden hat, weiter. Wir können mittlerweile einige Wochen in der Hilde überleben. An jeder Ecke steht jz Essen und Trinken, kaum macht man ein Kasterl auf, kommt einem Essbares entgegen 🫣
Irgendwann kommen wir an die Grenze und werden kaum beachtet weiter gewunken – seit die Hilde blau ist, sind wir offenbar nicht mehr gefährlich – und realisieren auf einmal, dass wir die EU verlassen – Sabine checkt sofort, dass wir den Datenverkehr stoppen müssen! Und nun sind wir vom Internet abgeschnitten! Das klingt eigentlich recht unspektakulär, oder?
Zu Beginn realisieren wir das Dilemma gar nicht – wir fahren mit einer Fähre 10 Minuten über das Meer – alles ist super, wir sind guter Dinge.
Wann waren wir das das letzte mal ohne Internet? Und was macht man in so einer Situation? Sabine hat gleich einmal meinen Datenverkehr wieder eingeschaltet, mit dem Ergebnis, dass kurz darauf mein Datenanbieter den Datentransfer – wegen der 60,- Grenze, die sofort erreicht war – einstellte.
Wir fahren durch Montenegro, völlig analog! Kurz überlegen wir, eine Landkarte zu kaufen, aber da kann man nicht nach Campingplätzen suchen und schon gar nicht die Bewertungen derselben lesen – also eigentlich nutzlos für uns….
„Jetzt da abbiegen!“ – ruft Sabine. Ich tue es (das klingt jetzt unspektakulärer als es war 🤦🏻♀️) und wir fahren schräge Straßen durch Gebirge und landen letztendlich an einem Sandstrand vollgepackt mit einer Unzahl nach Sonnenöl riechender Menschen. „Schau mal, das ist einer der drei schönsten Strände in Montenegro“, ruft Sabine verzückt. Ich arbeite an meiner Selbstbeherrschung, die ich kurzzeitig verliere. Sorry, Sabine! Aber sind in Italien nicht alle Strände so? Wir haben zwar kein Internet mehr, aber unterhalb von Budva gibt es drei schöne Strände, die ich sehen wollte und mir den Namen gemerkt habe, deswegen mussten wir beim Schild (Trsteno) abbiegen. Der schönste Strand ist Jaz, den sehen wir von oben.
Naja, wir fahren weiter und kommen zum schönsten Strand, beschließen aber nicht stehen zu bleiben, sondern zur nächsten Tankstelle mit WLAN zu führen, um die Route wieder ins Handy zu bekommen. Doch dann bleiben wir doch bei einem Café bei einem Aussichtspunkt hoch über dem Superstrand stehen. Da haben sie guten Kaffee, WLAN und einen tollen Blick auf den schönsten Strand im südlichen Europa – gewählt von Lonely Planet.
Ich lade die offline Karte bis Griechenland herunter und langsam entspanne ich mich, bereit auch ohne Internet weiter in unbekannte Länder zu fahren.
Wenig später erreichen wir einen Campingplatz mit gutem WLAN und jetzt, nachdem wir am Strand waren (wir und alle anderen Monteneginer:innen) und kalte Brote mit Schinken und Käse vom Hofer hatten, schreibe ich diese Zeilen.
Gerade ist eine nette Brise aufgekommen – 15m/s schätze ich. Kommt runter von dem Berg und wird wohl über dem Meer abkühlen….
Ich steh auf Abenteuer 🤩 Ich schätze, es kommen noch einige auf uns zu. So trainiert Michi sein Herz und seine Abenteuerlust! 😂
Camping Maslina 25€/Nacht
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