Nach einer wieder sehr ruhigen Nacht sehen wir, dass unsere neue Nachbarin, die sich gestern Abend noch zu uns gestellt und mit uns die Mitternachtssonne bewundert hat, schon wieder weg ist. Die Motorradfahrer auch – das ist halt eine Arbeitsmoral – früh schlafen gehen, um früh wieder auf der Piste zu sein! Wir sind eher die *derfrühevogelfängtdenwurmzufrüh* Fraktion und trinken mal gemütlich Kaffee – vor der Hilde mit Blick auf unseren kleinen Privatstrand.
Wir wissen, das ein Stück südlich – in Sichtweite ein Unternehmen beheimatet ist, das RAKETEN 🚀 herstellt. Rundherum-und auch neben uns, stehen Empfangs und Sendemasten unübersehbar . Das hintert mich aber nicht daran, meine spontane Idee mit der Drohne zu filmen, umzusetzen. Alles funktioniert, Batterie sind voll, Kalbriert ist – nur starten darf die Drohne nicht, weil es ein Sperrgebiet ist, wo wir campen 🤷♂️
Ich bin halt noch ein Drohnen Rookie – ich dachte ein bisschen wird schon gehen, so als gelernter Wiener – aber nicht in Norwegen 🇳🇴
Heute steht ein großes Abenteuer bevor: eine Walsafari in Andenes! Gemütlich cruisen wir Richtung Andenes – Michi hat auf Norwegens Straßen in etwa so viel Sozialkontakte wie meine Tante am Sessellift – er kennt mittlerweile alle Wohnmobilisten per Handzeichen. Wenn er jemanden ganz besonders mag, winkt er, dem letzten Österreicher zb, dem wir begegnet sind 😂. Ich hoffe immer, dass es beim Handzeichen bleibt!! Das reicht als Kommunikation voll, oder?
Wir tanken bevor es los geht und dann bricht Hektik, Angst und Panik aus 😰. Michis Bauchtascherl mit Geldbörserl ist weg, zu 2. suchen wir die Hilde ab, nachdem sie größentechnisch sehr überschaubar ist, sind wir schnell fertig und noch schneller fertig mit den Nerven! Wir suchen und schwitzen und suchen! Dann die Erlösung: es liegt hinter Michis Fahrersitz unter den Keilen (kurze Erklärung: die Keile braucht man, wenn man auf einem Platz nicht gerade steht, um sie unter einen oder unter zwei Reifen zu legen)! Gefunden, wir sind erleichtert 😅. Ich sogar eine Träne der Erleichterung im Auge.
Weiter geht’s zur Walsafari – wir schauen uns das Walmuseum an, trinken Kaffee und ich nehm eine Tablette gegen Seekrankheit. Nach dem Zahlen weist unser Guide (Judith aus Deutschland) uns ein, wir ziehen uns einen Thermoanzug an, mit dem wir uns kurzfristig wieder mal auf einen Affen schwitzen und besteigen mit 10 anderen das aufblasbare Speedboot (RIB). Bei Sonnenschein düsen wir übers Wasser, halten Ausschau und die Kapitänin und Judith tun ihr Bestes, damit wir Wale sehen. Aber leider, heute wird das nichts mehr! Nach drei Stunden am Wasser mit einem ziemlichen Ride zwischendurch und sich verschlechterndem Wetter kamen wir ziemlich nass im Gesicht und an den Füßen (der Rest war super vom Thermoanzug abgedeckt) wieder zurück. Alle waren ein wenig enttäuscht, wenngleich es auch ein sehr, sehr cooler und schneller Ausflug am Wasser war.
Wir sind müde, fahren aber trotzdem noch Richtung Lofoten, bleiben aber recht bald am einem Stellplatz in einem kleinen Hafen stehen – leider ohne Dusche. Aber zum Weiterfahren reicht weder bei Michi noch bei mir die Energie. So duschen wir in der Hilde, was darin endet, dass Michi die Dusche ausschaufelt, weil abrinnen tut das Wasser immer noch nicht 😭. Wir stehen falsch, sagt er 🤦🏻♀️.
*Smabathavn – 17€ inkl Strom*
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