Wir fahren in aller Herrgottsfrüh – also so um 12:00 Uhr vom Campingplatz weg. Er war durchwachsen – schön kühl in der Nacht, aber der Strand weit weg, lästiger Wind (der gut für Kite‘er ist) und viele Jugendliche und andere Camper, trotzdem viele Plätze frei… keine Ahnung, was ich sagen soll. Durchwachsen halt…
Wie immer haben wir uns eine kurze Strecke vorgenommen – nur ein wenig mehr als 100 km bis rauf nach Cádiz. Wir verfahren uns ein paar Mal, wegen Garmin, Sabine ist schon recht unausgeglichen nur um schlussendlich über eine wirklich sehr holprige einspurige unbefestigte Straße zum Ziel Campingplatz zu kommen. Ein Mann winkt uns gleich als wir ankommen und nachdem wir über verschieden Zeichen kommuniziert haben wir es uns klar: der Platz ist voll!!! Endlich ein Platz, der voll ist, hat doch Sabine schon zu Hause oft davon gesprochen. Jetzt ist es Realität!! Super! Wir drehen also um, Sabine hat keinen Plan B und ich fahre mal durch den Ort namens Rota. Als ich wieder rausfahre, kommt tatsächlich ein Hofer (Aldi heißt er hier) in Sicht und ich gehe rein, um ein Schleckeis zu kaufen. Raus komme ich ohne Schleckeis (es gibt nur Familienpackungen und wer weiß wie unser heutiges Abenteuer weitergeht), dafür mit leckeren Keksi, Pizzastangerl, Salami und einem Baguette. Kurz mit allem was man braucht, um zu überleben. 😀 Michi war für den Notfall gerüstet, aber eigentlich brauchten wir nur einen anderen CP – wer Michi sah, musste an die Apokalypse denken 😂.
Sabine hat in der Zwischenzeit einen Campingplatz im Norden, nach dem Naturschutzgebiet, gefunden und Garmin ist wieder bei der Sache und zeigt den Weg. Ich düse los und bekomme nach ein paar Kilometer von Sabine eine neue Order: ignoriere Garmin, wir probieren einen neuen Stellplatz. Der Stellplatz ist tatsächlich ur cool und wir stellen uns mitten rein, bauen das Vordach auf und atmen einmal durch. Dann beschließen wir zum nahen (ca. 300m) Strand zu gehen und setzen uns, am Strand in die erstbeste Strandbar. Weißwein und Coke/Café con leche um 11,- ist ok.
Ich kippe wieder in die Idee einer Stellpaltzkette rein und überlege, wie das klappen könnte. Naja, Franchising, Operations und Marketing Skills habe ich in meinem Berufsleben ausreichend gesammelt, das könnten dabei helfen.
Besonders die Idee, dass nach und nach Wohnmobile auch mit Strom fahren werden – und wir das als einen USP* nutzen – gefällt mir und bringen mich immer tiefer in die Konzeptionierung. (* in der ersten Zeit wird es wohl Sorgen bereiten, mit Strom zu fahren und da kann ein funktionierendes Stellplatznetz viele Sorgen nehmen.)
Ein Name ist – zurück am Platz – währen Sabine ihre Kopfschmerzen (nicht wegen meiner Idee, die findet sie eh 😊, aber wegen einem verspannten Genick) pflegt, auch gleich gefunden: ATLANTIS – Carpe Diem. Symbol ist ein Mammutbaum, der auch auf jedem Platz prominent stehen wird – statt einem Neon-Pylon – also eine gründlich – Sustainable Idee 👏
Alleine werde ich das nicht schaffen, meint Sabine und ich gebe ihr mal recht. Vielleicht sind ja die eine oder andere Leserin bzw. Leser für die Sache zu begeistern? 🤩
Ich denke an Lucy, die Autorin der sieben Schwestern Romane, die als Schlusswort des letzten Buches – als sie schon wusste, dass sie den Roman nicht mehr schreiben würde können – gemeint hat: „Carpe Diem“. Und so ist es. Wir leben in einem Hamsterrad und glaube, wir könnten die guten Dinge auf später verschieben. Nö. Geht nicht. Raus aus dem Hamsterrad und auf zu neuen Abenteuern! Für mich ist das vielleicht ATLANTIS – die neue Stellplatz Kette für alle, die das Leben in vollen Zügen genießen möchten. 🤘
*Autocaravan Lá Laguna 18€/Nacht*
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