Also, der Tag beginnt wie alle hier: Um 8:00 Uhr steh ich auf, mach Kaffee, Sabine geht los zum Bäcker und holt ein süßes Frühstück. Das ZOOM läuft schon – wir sind ja nicht komplett raus aus dem Alltag. Dieter ist pünktlich und alles läuft wie am Schnürchen.
Die Nacht war angenehm kühl, nur 19 Grad, was uns nach der brütenden Hitze in Livorno und den ersten warmen Nächten hier auf Korsika wirklich gutgetan hat.
Ich sitze kurz am Mac, mach ein paar wichtige Sachen für die diwo – nichts Spektakuläres, aber halt das Übliche. Dann schwingen wir uns auf die Räder und fahren zum Donnerstagsmarkt, etwa sechs Minuten von hier, nahe der Hauptstraße. Die große Wiese ist vollgeparkt mit Autos, und wir sind froh, dass wir mit dem Fahrrad da sind.
Wir schlendern so ein bisschen planlos, aber nicht ganz ohne System über den Markt. Es gibt jede Menge Stände mit Essen, das wir nicht kennen – und bei dem man sich manchmal fragt, ob man’s wirklich probieren sollte. Sabine lässt sich davon nicht abschrecken und startet mit dem ersten Einkauf: einer Art Schinken, schön dünn aufgeschnitten. Das Eis ist gebrochen.
Nach der ersten Runde treffen wir Sissy, und dann geht’s richtig los. Sabine kauft ein Armkettchen, für Hilde nehmen wir ein großes Tuch mit, dann kommt noch ein Käse dazu, ein Kleid, ein frisch gepresster Orangensaft – und zum Abschluss ein gegrillter Ziegenkäse-Snack, der ein bisschen so schmeckt, als würde einem ein sehr kleiner Hirte auf der Zunge tanzen.
So fühlt sich Urlaub an. Sooooo cool war der Markt, und sooo eine Freude habe ich mit meinem neuen Leinenkleid!
Als die Stände langsam abbauen, verabschieden wir uns von Sissy und Franz, die zurück zu ihrem Campingplatz fahren. Dort wollen sie wieder alles ausziehen und nackt rumlaufen – nicht ganz unser Ding, aber sie mögen’s halt.
Wir gehen an den Strand. Jeder hat jetzt einen Sonnenschirm, also ist Schatten kein Problem. Sabine liegt entspannt auf ihrer neuen Obi-Liege, ich höre ein Hörbuch von Maja Göpel über die Lage der Welt. Mal schauen, ob’s Hoffnung gibt – oder nicht. Warum man sich sowas im Urlaub anhört, wird mir immer ein Rätsel bleiben.

Dann ruft Ines an – irgendwas mit einem undichten Schlauch. Die Schwiegertochter der Nachbarin hat’s mitbekommen, Ines ist in unseren Garten gejoggt und fragt Sabine um Rat. Zum Glück war’s nichts Dramatisches, das Leck war schnell gefunden. Danach zeigt Sabine Ines noch den Strand auf FaceTime (das wir wirklich viel zu selten nutzen) und unsere kleine Ecke mit der Hilde. Man merkt, dass Ines am liebsten auch hier wär.
Am Abend machen wir uns fertig, Josy und Lisa die Lieblingsschweizer von Sissy und Franz holen uns ab. Nach 30 Minuten Fahrt sind wir in einer kleinen Stadt, wo Sissy und Franz schon vor einem ziemlich vollen Lokal warten. Das Essen ist ganz gut, aber ehrlich gesagt ziemlich teuer und der Service eher so: naja. Trotzdem haben wir’s uns nett gemacht. Beim Coup Bailys verschluck ich mich so dermaßen, dass ich kurz dachte, ich gebe den Löffel ab. Wär ein ziemlich peinlicher Abgang gewesen – zum Glück ist nix passiert. Ich finde ja, man kann schlimmer sterben als „am Baileys verschluckt“ 😂

Danach noch ein Eis mit drei Kugeln, die netten Schweizer bringen uns zurück. Jetzt ist es 23:12 Uhr, ich sitz hier und schreib das alles auf.
Ich merke, seit ich die KI so viel schreiben lasse, rostet mein eigener Stil ein bisschen ein. Aber ich nehme mir vor, wieder mehr selbst zu schreiben – die kleinen, lustigen Sachen, die sonst untergehen. Die fehlen mir.



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