Ich war wirklich gespannt. Das erste Wort, das ich immer hörte, war: Lofoten. Dann kam natürlich Norwegen, Nordkap, Rentiere, Stockholm, Schweden, Finnland, Bären, usw.
Also, die Lofoten, wohl das Wunderland im Wunderland. Die Lofoten, die Krönung aller Gegenden der Welt. Die Lofoten, die Lofoten…
Und dann sind wir heute über eine Brücke gefahren und waren da. Im Märchenland, im Paradies, im Walhalla.
So hätte es zumindest sein können. In Wirklichkeit hat es sich dann als enges und überlaufenes Pendant zu unseren bisherigen – wirklich schönen – Reise-Erfahrungen herausgestellt. Wir haben heute mehr Menschen und Fahrzeuge gesehen als in den letzten 3 Wochen 🤦🏻♀️. Es kann schon sein, dass da noch was kommt, aber ehrlich: die letzten zwei Wochen waren wirklich großartig. Keine Menschen (!), viel Wasser, Fähren und ok., ich gebe zu, auch jede Menge schöne Gegend 🙄
Als wir in der Früh auf unserem Stellplatz aufgestanden sind, habe ich als erstes – wer errät es? – Kaffee gemacht. Danach die übliche Morgenroutine, dann noch Wasser fassen und auf die Piste in Richtung: Lofoten 😜.
Die Wolken hängen tief, hin und wieder kommt ein Sonnenstrahl durch und wir kommen ohne besondere Vorkommnisse gut weiter. Sabine macht noch einen Mittagssnack und mit Soletti und Cola macht das Reisen großen Spaß.
Nach vielen Tunneln und Brücken kommen wir in die Hauptstadt der: Lofoten 😜. Svolvær. Wir fahren an dicht gedrängten Weißwaren und Dickschiffen vorbei, die sich mit norwegischen PKWs in den spärlichen Parkbuchten drängen. Sabine versucht, mich davon zu überzeugen, mich auch in eine Parkbucht zu zwängen, aber erstens will ich unsere Hilde nicht irgendwo reinquetschen und zweitens nicht Kilometer in die Stadt laufen. Drittens hat mich mein Parkglück bisher noch immer mit einer Lücke in bester Lage beglückt 😉
So auch heute. Wir stehen ums Eck gemütlich in einer Zone, für die Sabine eine App (Easy Park – in vielen europäischen Ländern anzuwenden) hat – die erste Stunde ist sogar gratis – und laufen ein paar Meter bis zum Hauptplatz. Wie man so Glück haben kann 🤩
Wir entern einen Souvenirladen und Sabine ist sofort im Mitbringselmodus. „Schau, das wäre doch was für Ines“ (alles gut Ines, Mama hat es gekauft 😉), „das für uns, das für die Hilde – ein Geschirrtuch 😜“… usw. Ich höre nur „drei hundert irgendwas“ und warte vor dem Geschäft. Danach drehen wir eine Runde, nur um neben dem Souvenirladen einen Café au lait (was die hier einen Cappuccino nennen 🙄) zu trinken. Wir sitzen direkt vor dem Hafen, wo erstaunlicherweise gar nichts los ist.
Weil das fad ist, flirtet Sabine mit einem sehr kleinen blonden Buben, der sie nur mit großen Augen anschaut und Bahnhof versteht. Ich kann das nicht lange mit ansehen und dränge zum Aufbruch. Er war gerade mal 1 1/2 😂.
Später kommen wir in eine andere kleine Stadt mit einem Hafen…das kleine Fischerdörfchen Henningsvaer mit dem Stadion auf der eigenen Insel.
… Hafen – ist eigentlich super. Ich liebe Häfen, denn da ist in der Regel ein Meer nicht weit weg. Nur hier ist irgendwie nie was los. Keine Ahnung, wann die Fischer hier arbeiten. Ich glaube, das steht bzw. schwimmt hier alles nur als Requisite rum. Naja, keine Ahnung, vielleicht gehen die in der Nacht angeln. Die Kähne schauen jedenfalls sehr authentisch aus, das muss man der Kulisse schon lassen.
In dieser Stadt parken wir vor einer Kirche, die glücklicherweise geschlossen ist. Ich hoffe, dass die Leute hier gnädig sind und die Hilde in Frieden stehen lassen. Danach schauen wir uns ein Fußballfeld an. Es ist tatsächlich ein Kunstrasen-Fußballfeld und das einzig Besondere daran ist, dass es von Wasser umgeben ist. Naja. Fußballfeld auf Insel: Check! Ich fliege eine Runde mit der Drohne. Die Drohne fliegt nur bis zu 120 Meter Höhe! Aber mehr hätte ich mich ohnehin nicht getraut. Egal, ich bin nur froh, dass die Drohne wieder runterkommt und das auch noch in einem Stück und in meiner Nähe. Denn die Filmaufnahme ist auf einer SD Karte. Und die SD Karte ist in der Drohne – eine sehr komische Idee, die die Entwickler da hatten, oder?? Dass das Feld auf einer Insel ist, sieht man nur auf den Drohnenaufnahmen, die muss ich euch noch schuldig bleiben.
Wir wandern ins Zentrum, setzen uns in ein nettes Café, trinken einen Latte und essen Fish and Chips, während wir den Moment genießen. Anschließend kaufen wir noch etwas für Dani und Paula, was nicht so einfach war. Es gab drei Schachteln zur Auswahl. In der einen war Fisch und im anderen Trüffel (den Sabine nicht mag und daher auch für niemanden anderen kauft). Also bekommen die Kinder die gelbe Schachtel. Die, die wir dann bekommen ist aber nicht gelb sondern orange – warum? Das wusste die Verkäuferin auch nicht. Was drin ist, verrate ich natürlich an dieser Stelle nicht.
Ein erster spannender Tag auf den: Lofoten 😜 neigt sich dem Ende zu. Nach einer Odyssee ins Hinterland, die sich als völlig nutzlos herausstellte, stehen wir nun hinter einem Café. Mit Strom und der Aussicht auf frische Zimtschnecken morgen früh…
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