Immer wenn wir in Venedig sind rennen wir vom Landungssteg irgendwo hin. Es ist, als müssten wir Venedig in Besitz nehmen und je mehr wir herumrennen, desto mehr von Venedig gehört uns. Aber Venedig gehört weder uns noch den Venezianer:innen – Venedig gehört den Tourist:innen. 😂
Aber der Reihe nach. Wir stehen auf nach einer unauffälligen Nacht auf einem wirden Campingplatz. Wieder einmal wundern wir uns, dass in der Hauptsaison so wenig los ist. Aber wir spulen unser übliches Programm runter – mit dem Unterschied, dass ich nach dem Lesen bei der morgendlichen Sitzung meine Lesebrille das letzte Mal aufhabe. Das wird mir allerdings am nächsten Tag um 12:00 Uhr so richtig bewusst – also jetzt gerade, wo ich diese Zeilen schreibe – da wir sie seitdem nicht mehr finden können (wobei – suchen tun wir sie erst seit gestern Abend).
Wir packen wir gewohnt alles ein und fahren knapp 150 km nach Venedig. Genauer gesagt Fusina – wo wir um 14:10 sowas ankommen. Wir fahren eine große Runde, bis Sabine endlich das Ok für einen Stellplatz gibt. Es sind sehr viele Camper hier und sie stehen alle kreuz und quer.
Wir machen uns fertig, ich bemerke noch, dass die große Luke geschlossen ist und sage das mit den Worten – heute wird es eh nicht regnen Sabine – die die Luke öffnet.
Um 15:00 fährt das Boot Richtung Venedig mit uns als Passagiere. Es herrscht noch immer Maskenpflicht, da ist es gut, dass Sabine noch einmal zurück zur Hilde gegangen ist… wenn ich meine Maske nicht ohnehin in meinem neuen Rucksack gehabt hätte…ich sag jetzt mal nix 🙄
Es ist heiß, wir fahren/schwimmen also an den Lido. Alles nicht wieder zu erkennen, der Strand sieht aus wie jeder Strand von Bibione nach Caorle – ganz anders, als wir ihn kennengelernt haben in der Vor- und Nachsaison. Aber das macht nichts – der Aperol Spritz ist super. Mein Eiskaffee entpuppt sich als Filterkaffee auf Eiswürfel ungezuckert aber mit kurzem Strohalm. Ich schwöre mir innerlich nie wieder einen Eiskaffee zu bestellen. Seit Pfingsten funktioniert das heuer nicht mit Eiskaffee und uns 😂
Es bewölkt sich und die Wettervorhersage meint, sie müsse eine Gewitterwarnung aussprechen. Das macht mich ein wenig unrund, auch wenn Sabine gelassen bleibt und meint, dass würde ja eventuell gar nicht stimmen….
Nachdem wir keine Dusche finden – außer eine, die man zahlen muss – gehen wir nicht ins Meer. Das ist kein Problem für mich, da ich mich ja ohnehin schon vom Meer verabschiedet habe. Also gehen wir zurück zum Anlegeplatz, esse ein leckeres Eis und fahren mit dem 1-er Richtung Markusplatz. Weil die Seefahrt aber so schön ist – wir haben einen Platz am Heck ergattert, bleiben wir sitzen bis zur Rialto Brücke. Dann rennen wir zu unserer Lieblingspizza (Spoiler: ex-Lieblingspizza) in 7 Minuten und warten, um hingesetzt zu werden. Sabine isst eine Paradeispizza mit Käse und Basilikum darauf und ich eine Diabolo. Wahrscheinlich gab es einen Besitzer Wechsel oder was weiß ich – jedenfalls kommen wir hier nimmer her, das war jetzt wirklich enttäuschend …Michis Hype ist abgeflaut, wie ihr seht 😂 . Pizza ist zwar immer noch sehr lecker (*mansagtdochlecker*), aber iwie ist es eine Massenabfertigung geworden.
Es fängt an zu regnen – apropos es wir heute nicht regnen und offene Dachluke – und wir rennen zum Anlegeplatz Zattere – um wieder einmal im Portal der nahen Kirche auf das Schiff zu warten. Erinnerungen an den Gewittersturm dieses Frühjahrs werden wach, als wir an eben dieser Stelle ebenfalls auf eine Rückfahrt gewartet haben – allerdings nicht weil die Luke offen war, sondern weil wir bei Sturmwarnung das Vorzelt aufgebaut hatten und befürchteten, dass es schon in die Alpen geflogen wäre.
Das Schiff fliegt über die Wellen Richtung Fusina und legt wieder einmal weiter hinten an, damit ist der Weg zum Campingplatz halb so lange – ich renne zur Hilde und schließe die Luke – alles gut, es ist nur oberflächlich nass geworden in der Hilde.
Wir bauen noch im Regen die Regenmarkise auf, dann hört der Regen auf. Es ist merklich kühler und wir spielen Poker – Sabine ist Tagessieger:in und ich bin Sieger der Herzen 🥰.
Was für ein Tag, ich gehe schlafen und Sabine sitzt noch draussen und liest.
Rückblickend war der Urlaub wieder abwechslungsreich und harmonisch abgelaufen. Sabine und ich wachsen ja seit vielen Jahren zusammen 😍 und das würde jedermann bemerken, wenn wir nicht so drauf bedacht wären, einsame Stellplätze zu ergattern. 😂 Ein sehr cooler Urlaub war das, viel gesehen, viel erlebt, viel gelacht, viel entspannt und viel gelernt! Es war echt nicht viel los. Und…in Griechenland ist alles besser 😂. Strand, Meer und Abenteuer in Abwechslung und das in Kombination mit Hilde ist unsere Art von Urlaub. Schön war’s 😍 Danke an meinen persönlichen Chauffeur Michi, der uns überall sicher und entspannt hingebracht hat und unseren Urlaub zu einem großartigen Roadtrip gemacht hat! Ich kann mir nicht vorstellen, dass Reisen mit jemanden anderen so unkompliziert und cool ist als mit dir 😍😘.
Heute haben wir in Kärnten bei meinen Eltern noch einen Stellplatz und morgen geht es nach Hause 🤩.