Kategorien
2024

Norwegen, auf Wiedersehen 😍

Wir haben 6 unglaubliche Wochen hinter uns, mit Eindrücken, die wir erst verarbeiten müssen. Norwegen (und auch Schweden) hat uns sehr gefallen! Die Einsamkeit, die Natur, das langsame Reisen, die atemberaubenden Aussichten, die freundlichen Skandinavier haben unsere Reise perfekt gemacht 😍. Unser Fazit: wir kommen wieder 🤩.
Was uns in Norwegen aufgefallen ist: 

  • jeder Garten hat ein Trampolin und einen Mähroboter
  • auf beinahe jedem Grundstück steht ein Wohnmobil oder Wohnwagen
  • die Rasenflächen sind sehr gepflegt 
  • die Mitternachtssonne macht gute Laune
  • es gibt keine Gartenzäune 
  • die Lebensmittelauswahl ist überall gleich und eher dürftig  
  • vegetarisches Essen ist Mangelware (Veganer kriegen in Norwegen glaub ich gar nix zu essen 🤦🏻‍♀️) 
  • Norwegen ist extrem dünn besiedelt
  • alle Camper grüßen einander – Michi kennt sie alle 😂
  • Norweger fahren sehr freundlich und rücksichtsvoll Auto – vor allem Fußgängern gegenüber
  • die Stell- und CP in Norwegen sind oft auf autarke Womos ausgerichtet, Strom und Dusche ist oftmals extra zu bezahlen 
  • die Norweger haben einen Faible für alte amerikanische Autos
  • es gibt mehr E-Autos als Verbrenner und unheimlich viele der neuen VW Busse (ein entzückendes Auto) -IQ Buzz
  • auf jeder Tankstelle/jedem Kiosk gibt es Hot Dog oder Burger 🍔, dafür sonst nix 

Die hard facts unserer Reise:

  • wir sind mit 22 Fähren gefahren, Kosten: 200€ (mit Rabattsystem) + 510€ (Fähren zur An- und Abreise) 
  • haben mind. 150GB Datenvolumen verbraucht (wäre mehr, wäre die ESim wirklich unlimitiert – danke Holafly 🙄) & kaum WLAN verfügbar 
  • wir sind 9986 km gefahren
  • haben ca. 1000 Liter Diesel verbraucht (dadurch 10 Liter Durchschnittsverbrauch )
  • wir haben ca 100 Kapseln Kaffee verbraucht
  • wir haben keine saubere Wäsche mehr 
  • die Dusche in Hilde kam zum Einsatz
  • wir haben selbst Strom produziert, viel über PV Anlagen gelernt und haben auch schon Ideen, Hilde noch ein wenig autarker zu machen
  • wir standen 27 Mal auf Stellplätzen und 16 Mal frei (da geht noch was, aber dazu brauchen wir die PV am Dach) 
  • wir haben bis auf umgerechnet 40€ kein Bargeld gebraucht (nur auf kleinen Stellplätzen, wo man das Geld ins Kuvert gibt)
  • wir haben zwei Hörbücher (19 Stunden) gehört 
  • wichtigstes Tool der Reise: Küchenrolle
  • Spruch der Reise: „da ist gerade eine Fähre angekommen“ (wenn uns mehr als zwei Autos entgegenkommen sind, muss es eine Fähre gewesen sein, die die Autos ausgespuckt hat 😂) 
  • Fotos, für die ich zu langsam war: unzählige 🤦🏻‍♀️
  • Dinge, die kaputt gingen: Panzerglasfolie meines Handys
  • Dinge, die wir verloren haben: Taschentuchbox
  • was wir gefunden haben: Ines im schwedischen Wald ❤️
  • neue Freunde: 2 (Fred, der Papageientaucher, Jo, der südafrikanische Kanadier) 
  • bereiste/durchreiste Länder: 🇦🇹🇩🇪🇸🇪🇫🇮🇳🇴🇨🇿🇩🇰

Danke an unsere treuen Reisebegleiter:innen, wir hoffen, ihr hattet ein wenig Spaß und konntet unsere Begeisterung und einige Eindrücke aus Norwegen mitnehmen 🫶🏻

Danke an meinen liebsten Lebensmenschen und  Hildefahrer Michi ❤️ Es hat großen Spaß gemacht, mit dir Norwegen zu entdecken, Umbekanntes auszuprobieren und Schönes zu genießen ❤️

Kategorien
2024

Europa ist super!!

Die Nacht war gemütlich, es hat geregnet und das Geräusch der Tropfen ist auf der Hilde leise zu hören und wirkt fast hypnotisch.

Um 10:00 ist Tagwache, ich mache Kaffee und da ist auch schon Ines!! Frisch und munter, ein echter Sonnenschein. Wir setzen uns an den großen Tisch und warten auf die zwei jungen Männer, die offenbar einkaufen gefahren sind. Sarah liegt mit Kopfweh im Doblo.

Ines erzählt von ihrem Plan, ein kleines Schwedenhaus mit Grundstück gemeinsam mit Fabio organisieren zu wollen, damit Leute in Zukunft, wenn der Sommer in Wien viel zu heiß ist, ein kühleres Ausweichsquartier zur Verfügung steht. Ich bin live dabei und werde ein paar Häuschen bauen mit den Maschinen, die ich die letzten Jahre angeschafft habe – wer mitmachen will: Anmeldungen werden schon entgegengenommen 😀 Einen Namen gibt es schon: Sunset Community.

Als alle am Tisch saßen, haben wir gefrühstückt, geplaudert und viel gelacht. Als wir dann anfingen aufzubrechen wurde es ein wenig traurig. Ich bin voll happy, dass wir uns an dem See in Schwedenland getroffen haben!!!

Wir fuhren dann los, haben einmal bei McDonald’s gestoppt, dann ein kurze Fähre nach Dänemark genommen – ohne lange Wartezeit. Weiter ging es und schließlich sind wir mit der Fähre wieder in Rostock gelandet.

Europa ist super! Wir haben bisher an keiner Grenze wirklich gemerkt, dass wir ein Land verlassen und ein anderes Land betreten. Ich finde, alle Länder könnten sowieso ihre Grenzen löschen und eine Welt der Regionen und ein vereintes Europa als Verwaltung würde toll funktionieren!


Sabine hat uns 50 km unterhalb von Rostock einen Stellplatz mit Strom gecheckt und jetzt liegen wir ein letztes Mal in der Hilde und ich verabschiede mich von euch allen.

Danke! Ihr wart treue Leser:innen und ich hoffe, dass wir uns bald erneut melden können, wenn Hilde sich wieder mit uns auf ein neues Abenteuer begibt.

*Stellplatz Hotel am Tierpark – 25€ inkl Strom und Dusche*

Kategorien
2024

Schweden, wir sind schon da

Wir kommen nach dem Aufstehen endlich dazu, unseren Schlafplatz zu betrachten. Sehr schön! Lange ist aber nicht Zeit, weil wir wollen ja nach Schweden – zu Ines 😍. Schon düsen wir los und werden je von einer Straßensperre wegen einem bösen Busunfall gestoppt. Das kratzt ein wenig an meiner Geduld 😇. Um die Zeit einzuholen, fahre ich weiter😂, Michi will ganze Zeit aussteigen, ich weiß aber bis jz nicht, warum er plötzlich doch nicht nach Schweden mag 😂😂😂. Ines hält uns mit dem gesuchten und gefundenen Stellplatz am laufenden und schon treffen wir am frühen Abend ein. Wir müssen uns weder um Stellplatz, noch Essen kümmern, wir werden herzlich empfangen, bewirtet und sehr gut unterhalten. Als dann das Geschirr abgewaschen wieder zu uns zurückkommt, beschließen wir beinahe bei den Vieren zu bleiben. 🤩 Dazu muss man sagen, dass Ines und Sarah auf ihrer 1. Schwedenreise zwei Burschen aus Deutschland getroffen haben, mit denen sie seither jeden Sommer Schweden unsicher machen. Sarah hat heute ihren 24. Geburtstag, den wir auch noch ausgiebig feiern und besingen. Es war ein sehr gemütlicher und lustiger Abend mit den Vieren! Danke euch für den tollen Empfang, das Bekochen und das Rundumservice ❤️

*Stellplatz am See in Schweden mit Ines – kostenlos*

Kategorien
2024

Richtung Oslo

Der Tag fing nicht so gut an. Nicht weil ich gestern den kleinen Bruder vom Everest bestiegen habe, sondern weil mir beim Aufwachen klar wurde, dass ich nächsten Dienstag schon wieder den zweiten Tag arbeiten werde. Die Zeit ist gnadenlos und ich beschloss, meinen Kopf fest in den Polster zu graben und die Realität zu ignorieren.

Also ist Sabine aufgestanden und hat Kaffee gemacht. Das fand ich großartig, also stand ich halt auch auf …

Frisch geduscht sind wir dann losgefahren Richtung Oslo. Zu Mittag haben wir mit Ines einen Treffpunkt in Schweden ausgemacht und sind nicht mit der Fähre nach Dänemark gefahren.

Wir freuen uns schon auf unser Treffen, hoffentlich wird es klappen.

Kurz nach dem Wegfahren mussten wir noch eine Stunde auf eine kleine Fähre warten – mit Blick auf den kleine Mount Everest – die privat betrieben wird und daher auch nicht so super pünktlich wie die öffentlichen Fähren ist. Trotzdem kamen wir sicher ans andere Ufer 🙂

Die Fahrt war eigenislos. Naja, eine Sache muss ich schon erwähnen – Sabine hat mich heute auch beim Fahren abgelöst. So konnte ich hinten im Bett ein Nickerchen halten. Das fand ich immer schon super am Wohnmobilleben…Normalerweise werden meine Fahrangebote ja abgewiesen, aber heute war Michi dann doch zu müde, ich muss nur lang genug warten…the story of my life 😂😂😂

Jetzt stehen wir an einem See oder dem Meer – keine Ahnung wo wir sind – es war stockfinster als wir angekommen sind – 6 Km entfernt von einer Fähre die wir morgen früh nehmen werden.

*Lovoya Camping – 35€ inkl Strom und Dusche*

Kategorien
2024

Wir zwei Bergziegen 🐐

Wir erwachen heute schon mit ein bisschen Abenteuergefühl und Vorfreude – endlich ist es so weit und wir erklimmen den Predigtstuhl ⛰️. Aber lasst uns wie immer in der Früh beginnen: Michi macht Kaffee mit geschäumter Milch und wir kommen langsam in die Gänge. Der Plan ist einkaufen und danach zum CP, von dem aus wir zum Preikestolen fahren und dorthin auch nach der Wanderung wieder zurückkehren können. So weit die Theorie, der CP wirkt nett und nicht überlaufen, wir suchen uns ganz hinten ein nettes Eckerl und packen unser Mittagessen aus. Nebenan wird im Steinbruch gearbeitet, was uns auf die Nerven geht, als wir das erste Weckerl nicht mal noch fertig gegessen haben. Okay, Planänderung, wir packen ein und suchen nach der Wanderung einen Schlafplatz – ev wieder im Hafen? Los geht’s also zum Preikestolen- 20 Minuten später stehen wir am 1. Parkplatz neben sehr, sehr vielen anderen Autos, Vans und Campern 🤦🏻‍♀️. Das mit Abenteuer können wir schon, weshalb wir sehr schnell alles zusammen haben und losmarschieren.

Na wui, sag ich euch – 4km in eine Richtung klingt nicht schlimm, aber da es sehr steil bergauf ging, wenn bergauf, und die Wege keine Wege waren, sondern kleinere und größere Kletterpartien, war es echt anstrengend 😰. Die Wege wurden aus großen Felsstücken und Steinen gelegt, so dass man echt gut aufpassen musste beim Gehen.


Zu Beginn kamen uns noch sehr viele Menschen entgegen, was alles ein wenig anstrengender gemacht hat. Vor allem waren da einige Ahnungslose mit Espandrillos und Crocs unterwegs, die waren für sich und andere gefährlich 🤦🏻‍♀️. Kinder wurden in Rückentragen getragen, Hunde jaulten, weil sie nicht rauf noch runter konnten und wurden auch getragen, Babys in Tragetücher 😞 – nur Michi wurde nicht getragen 😂. Gut war, dass wir doch erst am NM losgingen, so war der Gegenverkehr vor allem anfangs, weil die meisten von ihnen ihr Kreuzfahrtschiffschiff erreichen mussten. Es war eine wirklich schöne, aber auch sehr anstrengende Wanderung und ich bin eigentlich gut zu Fuß, auch bergauf, aber ab und zu bin ich aus dem Keuchen nimma rausgekommen 🫣. Michi war trotz Höhenangst sehr tapfer, als er allerdings bei der ersten Hinweistafel merkte, dass wir erst 1/3 hinter uns gebracht haben, obwohl gefühlsmäßig das *wirsindgleichda* überwiegte, hat ihn ein wenig der Mut verlassen. Der Ausblick hat uns am Ende allerdings für alles entlohnt – es war großartig, fabelhaft und einmalig 😍. Aber seht selbst.


Wir sind ordentlich erledigt aber glücklich! Als wir am Hafenstellplatz ankommen, ergattern wir den letzten Platz. Die Dusche ist Gold wert und jz kugeln wir nur mehr rum, Michi macht ein Nickerchen. Den Abend lassen wir jz noch entspannt und gemütlich ausklingen. Tüchtig waren wir! 🫶🏻 

Wir sind heil und ohne Blessuren rauf und wieder runter gekommen. Sabine hat echt viel Freude gehabt, ihr konntet das jetzt lesen. Ich finde, der Aufwand war schon sehr hoch, aber was soll’s, jeden Tag machen wir so etwas eh nicht. Predigtstuhl: check.

*Bobilparkering Jorpeland – 22€ inkl Strom, Dusche, Wm und Trockner*

 

Kategorien
2024 Allgemein

Der lange Tunnel

Wir sind um 10:00 Uhr aufgestanden  (es war wieder sonnig mit ein paar großen Wolken. Aber sonnig!! ☀️) und haben den Tag mit einer Dusche in der schönsten Dusche der Welt begonnen. Frisch und voller Energie setzten wir unsere Reise fort. Unser erstes Ziel war die nächste Fähre, die uns sicher nach Stavanger brachte. In der Nacht war es stürmisch und regnerisch gewesen. Daher hatte das Meer noch große Wellen, die die ebenfalls recht große Fähre ordentlich ins Tanzen brachten. Sabine hatte großen Spaß daran – naja, es ging so -, und ich natürlich auch 😜. Einzig die Alarmanlagen der Autos waren nervig.


In Stavanger angekommen, machten wir uns auf den Weg in das Zentrum, gingen rauf und runter (ist ein Mini Siena 😂) bis wir ein passendes Lokal, den Happy Corner, fanden und uns mit dem „Walhalla Burger“ gestärkt haben. Danach gönnten wir uns eine Kugel Eis und setzten uns danach am Hafen in ein gemütliches Café, um einen Kaffee Latte zu genießen. Der Ort strahlte eine besondere Atmosphäre aus und wir fühlten uns sofort wohl. Eigentlich haben wir nur gegessen und a bissi gschaut 😂😂😂


Mit den „ryde“ E-Scootern fuhren wir zurück zu Hilde, unserem treuen Wohnmobil, und machten uns auf die nächste Etappe unserer Reise. Diese führte uns durch einen beeindruckenden Tunnel.

 

Dazu eine kleine „Gut zu Wissen“ Info zu dem Tunnel: Der Ryfylketunnel ist mit speziellen Beleuchtungstechniken ausgestattet, die dafür sorgen, dass die Fahrer wachsam und aufmerksam bleiben. Alle 6 Kilometer wird der Tunnel mit farbigen Lichtern und besonderen Ausbuchtungen aufgelockert. Diese visuellen Pausen helfen, die monotone Fahrt zu unterbrechen und bieten eine willkommene Abwechslung während der langen Fahrt unter der Erde.

Der Ryfylketunnel ist der längste und tiefste Unterwassertunnel der Welt. Er verbindet die Städte Stavanger und Strand. Der Tunnel ist etwa 14,4 Kilometer lang und erreicht eine Tiefe von 292 Metern unter dem Meeresspiegel. Kommt auf die Liste der Superlativen dieser Reise! 


Nach einer kurzen Fahrt nach dem Tunnelerlebnis erreichten wir einen kleinen Hafen. Dort entdeckten wir ein riesiges Drachenboot, eine beeindruckende Nachbildung eines Wikingerschiffs. Wir waren fasziniert von der Detailtreue des Bootes und verbrachten einige Zeit damit, es zu bestaunen.

Der Platz für die Nacht am Hafen ist wirklich sehr einfach, aber es gibt Strom, was will man mehr? Und wieder sehr unkompliziert mit der App Marina gebucht. Duschen gibt es übrigens auch ☺️. Zufrieden und voller neuer Eindrücke ließen wir den Tag ausklingen und freuen uns auf die Abenteuer, die der nächste Tag für uns bereithalten wird, wenn wir einen Berg besteigen, um auf über 600m die Welt von oben betrachten zu können.

*Bobilparkering Jorpeland – 22€ inkl Strom, Dusche, Wm und Trockner*

Kategorien
2024

Bergen Part 2

Wir wachen für unsere Verhältnisse früh auf, was eigentlich auch gut ist, Michi muss ein bissi arbeiten. Irgendwann wird mir das aber zu fad 😂 Sabine ist das H für mein ADS 😉😂, weshalb wir Richtung Bergen aufbrechen, wir haben uns gestern das Fischereimuseum rausgesucht. Es regnet und Michi fragt 5x, ob wir wirklich in die Stadt gehen 🤦🏻‍♀️. Eigentlich ist das Regenwetter hier gar nicht soooo schlimm, es regnet, schüttet und plötzlich hört es wieder auf, bevor das Spiel von Vorne losgeht. Wir starten also in einer Regenpause, wie immer top ausgestattet – die wasserdichten ON Schuhe haben sich auch voll gerechnet und bequem sind sie auch 💪🏻. Wir nehmen heute eine andere Route, finden ein entzückendes Café, gerade rechtzeitig als es zu regnen beginnt.

Ich habe heute die richtige Hose an und bin super entspannt. Bergen ist eigentlich recht nett und auch bei Regenwetter gut zu besichtigen. Sie haben hier viele Gastronomische Lokale und Friseure…

Nach einem ziemlichen Fußmarsch – das ist das Training für den Preikestolen 😂- erreichen wir das kleine Fischereimuseum, wo wir wieder sehr, sehr freundlich und herzlich empfangen werden. Wir lernen einiges über die Fischerei in früheren Zeiten und in der Jetztzeit. Die Lachszucht bzw Fischexport ist nach Öl und Gas der größte Geschäftszweig der Norweger. Die Lachszuchtfarmen werden in Lizenzen vergeben, was die jüngere norwegische Generation unfair findet. Die alten Fischer, die wochenlang übers rauhe Meer gefahren sind, ihr Leben aufs Spiel gesetzt haben und dem Wetter direkt ausgesetzt waren, haben mit den riesigen, industriellen Fischkuttern von heute nichts mehr gemein. Es wird von Antibiotikagabe geredet, aber „eh wenig“, wegen dem Lachsfloh und anderen Parasiten und Krankheiten. Die Fischeier werden befruchtet, in Aufzuchtfarmen aufgezogen, um sie dann in Farmen umzusiedeln, wo sie sehr eng leben bis sie 4-6kg haben, dann werden sie geschlachtet und in alle Herren Länder verschifft – zu 75% in die EU.


Das Museum ist wie alle bisher angeschauten Museen in Norge super gemacht, interaktiv und digital unterstützt- echt toll – man sieht, die Norweger haben es drauf, Wissensinhalte zu vermitteln. ABER: mir fehlt ein wenig das schlechte Gewissen, das Gefühl, wir müssen ein wenig mehr auf unsere Umwelt/Meere schauen. An allen Ecken und Enden wird Walfleisch verkauft, Walsalami etc…da frag ich mich, wie geht das, wenn Walfang eigentlich verboten ist? Norwegen unterwandert seit Jahren das kommerzielle Walfangverbot, richtet sich eigene Walfangquoten ein und exportiert einen großen Teil nach Japan. Und die Welt schweigt 😢. Und dass Norwegen sich weigert, der EU beizutreten kann man unter diesem Gesichtspunkt verstehen, denn den Walfang würden wir ihnen komplett abdrehen 😡. Argumentiert wird mit: Walfang haben wir schon zu Wikingerzeiten betrieben – geht’s noch?  Und die Gegenstimmen hier im Land sind auch nicht in Museen/Ausstellungen zu finden, was ich nicht nur schade, sondern einen Skandal finde!

Ein alter Fischer meint sinngemäß: ein Leben ohne Horizont ist kein Leben und ich muß ihm voll zustimmen! Ansonsten ist natürlich der Kapitalismus – immer alles größer und profitabler – schuld daran, dass kleine Fischer aussterben werden. Sich ein großen Boot kaufen ist offenbar gar nicht unmöglich sagt der Sohn vom alten Fischer, aber die Fangquoten sind unbezahlbar und so kann man nicht mehr leben von der Fischerei. Und die Jungen? Wenn sie nicht wegziehen, müssen sie sich eine andere Quelle für ihre Existenz suchen. Meine Empfehlung: Einführung des BGEs und alles wird gut. Denn das BGE ist die Lösung!

Der Eindruck des tollen Museums wurde ein wenig vom Thema gedrückt, aber wir lassen uns unsere Laune nicht verderben und beschließen mit einem E-Scooter zurückzudüsen. Seit Stockholm sind wir ja schon Profis, weshalb die entsprechende App schnell heruntergeladen ist und zwei Scooter freigeschalten. Es regnet wieder ein wenig mehr, was das *wirdüsendurchbergen* Erlebnis ein wenig trübt. Ein vegetarisches Weckerl am Weg ist schnell eingekauft und schwupps schon wieder sitzen wir gegen 16:00 in der Hilde und fast so schnell auf der nächsten Fähre *fährefahrenkönnenwir*💪🏻. Unterwegs gehen wir anhand unseres Blogs die letzten 5 Wochen durch, unsere Stellplätze, unsere Abenteuer und sind wirklich sehr dankbar und demütig, so viele, tolle Dinge erlebt und gesehen haben zu dürfen. Richtig verarbeiten werden wir das erst in den nächsten Wochen, wenn wir euch davon erzählen 🥰.

Irgendwann werden wir müde und ich such uns einen CP raus – hier stehen wir jz mit Blick auf den Fjord. Nachdem das Wetter am Preikestolen am Montag besser sein soll als morgen – es warat wegen der Aussicht – schauen wir morgen noch gemütlich nach Stavanger – damit sich Michi psychisch vorbereiten kann 😂.

*Austre Bokn Camping – 35€ inkl Strom und Dusche*

Kategorien
2024

Ein Cap mit dem Schriftzug „Bergen“

Ich träume von einer Lesung, die ich in einer alten, großen Bibliothek halte. Die Wände sind mit hohen Regalen voller Bücher gesäumt, und es herrscht eine gedämpfte, feierliche Stimmung. Während ich vorlese, wundere ich mich die ganze Zeit, warum es so kalt ist. Die eisige Kälte kriecht mir unter die Haut und lenkt mich ab, sodass ich keinen klaren Gedanken fassen kann. Ich bin dadurch so irritiert, dass ich gar nicht mitbekomme, dass ich am Ende der Lesung angelangt bin und nichts mehr sage. Als ich schließlich aufblicke und den Raum überblicke, bemerke ich mit Schrecken, dass alle Zuhörer erfroren sind und mit einer dicken Eisschicht überzogen sind. Die Stille ist überwältigend, und der Anblick der gefrorenen Gestalten lässt mich erschaudern. Er übertreibt, so kalt war’s in der Früh gar nicht 🤦🏻‍♀️. 

„… Michi, aufstehen, Kaffee machen!“, holt mich Sabine zurück in die HILDE, in der es wirklich ganz schön kalt ist. Ich bedanke mich dafür, dass ich geweckt wurde, mit einem besonders mürrischen Murren, gefolgt von einem Hustenanfall. Verdammter Husten, ich bin gespannt, wann ich den endlich loswerde. Ich starte die Heizung für 30 Minuten auf 24 Grad. Dann stehe ich auf und mache wie befohlen Kaffee.

Später gehen wir duschen – 3 Minuten warmes Wasser, das aus einem Auslass oben an der Wand kommt (es gibt keine Armatur), für 5 Kronen. Die Zeit reicht eigentlich. Die letzten Momente stand ich dann einfach nur mehr da und ließ das warme Wasser über den Körper prasseln, während ich die Wärme und Entspannung genoss. Ich hatte alles an mir gründlich sauber gewaschen und fühlte mich erfrischt und zufrieden.

Wir fassen noch Wasser, und los ging es auf eine wirklich kalte, nasse Fahrt Richtung Bergen. Irgendwann an der Strecke gab es einen coolen Backshop, wo wir Weckerl und etwas Süßes kauften. Das war unser Mittagessen und tröstete uns über die trostlose Witterung hinweg. Das Wetter ist gerade echt kein *engelreisenwetter* 🙄. 


Um 1/2 7 kamen wir Bergen an. Sabine entdeckte einen Parkplatz mit einer Ansammlung von Weißware, als wir auf der Autobahn zu ihrem ausgewählten Stellplatz fuhren – noch keine Rezension auf Park4night! OMG, aber wir drehten um und siehe da, es ist eine Baustelle am Platz und offenbar kein Parkplatz in Betrieb. Also beschließen wir, hier zu übernachten. Das Großartigste dran ist, dass wir in Gehweite zur Innenstadt stehen, alle anderen Plätze brauchen Öffis. In allen Rezensionen steht, es ist sehr schwer nach 14 Uhr einen freien Platz auf den CP/Stellplätzen rund um Bergen zu bekommen, drum war der hier echt ein Glücksgriff 🤩.  

Wir ziehen uns warm an, nehmen die Schirme mit und gehen los Richtung Altstadt. Ich dachte, wir gehen erst morgen, aber Michi war so voller Tatendrang, obwohl er 6 Stunden größtenteils im Regen gefahren ist, dass ich ihn nicht aufgehalten habe 😂. Nach einer Weile kaufen wir ein Straßenbahnticket für 49 Kronen pro Person und fahren zwei Stationen ins Zentrum. Dann laufen wir ziellos herum. Es regnet immer wieder stark. Als wir den Hafen sehen können, entdeckt Sabine zufällig den Fischmarkt. 😜 Es stellt sich heraus, dass der Fischmarkt eigentlich eine Gasse ist, in der rechts und links Fische feilgeboten und auch zubereitet werden. Im hinteren Bereich gibt es dann eine Menge Sitzplätze und Tische, wo man die Speisen auch sofort konsumieren kann.

Wir sind noch nicht hungrig und gehen zum wirklich alten Teil des Hafens. Da mir am Kopf kalt ist und ich meinen Hut nicht mithabe, kaufe ich in einem der zahlreichen Souvenirgeschäfte ein Cap. Es steht „Bergen“ darauf und es kostet nur ca. 10 Euro. Ich bin happy und wir laufen im Regen am Hafen herum. Wir sehen zwei große Yachten – auf einer parkt auch ein Helikopter. Sabine fragt mich, warum ich als Kapitalismusgegner so auf Jachten abfahre, aber ich antworte, die Jachten sehe ich nur als Techniker und nicht als Systemkritiker. 🤷‍♂️ Ich glaubs auch 🤦🏻‍♀️

Am Ende des Hafens gibt es eine Wehranlage, die wir aber nicht besichtigen können, da ein Konzert stattfindet. Der Ordner, ein distinguierter älterer Herr, sagt, dass wir die Burg morgen wieder besichtigen können. Er ist sichtlich nicht erfreut, dass so viele junge Leute hier einer lauten Band zuhören wollen, statt sich mit der Geschichte der Burg auseinanderzusetzen. 😂 Genauso hat er geklungen und dreingeschaut 😂😂

Wir spazieren weiter und finden ein nettes Lokal, wo Sabine einen Drink und ich eine Cola trinken. Wir belauschen und beobachten Leute und genießen das Nichtstun. Sabine ist nicht fürs Nichtstun geboren, daher gehen wir wieder zum Fischmarkt und bestellen Paella und Fish and Chips. Vor allem nicht so lange 😂. Mein Fisch ist super lecker, und Sabine genießt die Paella. Seafood Paella – beinahe göttlich war die, besser als in Spanien 😋. 

Nachdem wir mit dem Essen fertig sind, machen wir uns auf den Rückweg zur Hilde. Dort angekommen, heizen wir ordentlich ein, damit es schön warm und gemütlich wird. Jetzt habe ich wirklich genug für heute geschrieben und ich denke, es ist Zeit, den Abend in Ruhe ausklingen zu lassen. 😉

*Parkplatz bei Schwimmhalle – kostenlos*

Kategorien
2024

Der Gletscher, Ötzi und wir

Der Wind schüttelt uns in der Früh durch, so dass wir schon gegen 9:30 aufstehen und gegen 11:00 schon zurück auf der Straße sind. Richtig ausgeschlafen fühl ich mich eh nicht 🫣. Wir sind also zurück auf der Würmchenstraße und cruisen gemütlich Richtung Gletscher – Jostedalsbreen. Nicht, dass wir den Gletscher besteigen wollen, unser Ziel ist das Gletschermuseum, das klarerweise beim Gletscher liegt. Der Josedalsbreen Gletscher ist mit 474km2 der größte Gletscher des Kontinentaleuropas.

Am Weg müssen wir den Kühlschrank mit allerlei Leckerem füllen, wir fahren Fähre  und das Hörbuch „Going Zero“ hören wir zu Ende.
Wir kommen gemütlich am Nm beim Museum an und haben uns auch den CP gleich daneben zum Übernachten ausgesucht. So beziehen wir den Platz und gehen zu Fuß ins Museum rüber. Das Wetter ist seit einigen Tagen bewölkt, kühl und regnerisch – laut norwegische Wetter App in ganz Norwegen nicht sehr schön, was uns wieder zeigt, welches Glück wir die letzten vier Wochen mit dem Wetter hatten 🍀. 

 

Im Fjord vor unserem Campingplatz liegt eine 64m Yacht vor Anker. NECTAR heißt sie, ist 50 Mio wert und die Besitzer sind öffentlich nicht bekannt  Also wahrscheinlich Leute gegen deren Heimat Sanktionen beschlossen wurden oder Konkursverfahren ala Signa laufen 😂 Das ist wohl der Neid, der aus mir spricht – Platz für 12 Passagiere und 16 Crew 🙄 Da bin ich froh mit der HILDE unterwegs zu sein. 7 m und 2 Crew ist viel besser 🙌

Das Museum stellt sich als kleines Juwel heraus – mit so viel Liebe und Leidenschaft wird das Thema Gletscher inkl. Klimawandel beleuchtet. Wir sind begeistert und lesen einfach jede Infotafel, schauen den 180Grad Panoramafilm und begeben uns in die Zeit der Mammute 🤩. Wir lernen wie Gletscher und Fjorde entstanden sind, warum das Gletscherwasser tiefblau erscheint, warum Ötzi eine tiefe Wunde an der Hand hatte und dass alle Eisbären der Welt miteinander verwandt sind – das brauchst, so a große Familie 🤦🏻‍♀️. Wir gehen definitiv klüger und beeindruckt aus dem Museum raus und wundern uns beim Kaffee über Koreaner, die sich beim Buffet bedienen und nicht bezahlen, bis ihnen der Busfahrer sagt wie es geht 🤦🏻‍♀️. Der Herrgott hat an Tiergarten 🙄

Am Campingplatz stehen coole Häuser die aussehen, als würden sie Hobbits gehören . Die gab es ja wirklich. 1m hoch und hatten vor Tolkens Buch einen komplizierten lateinischen Namen 😂


Der CP ist für selbstgemachte Pizza bekannt, welche wir natürlich gleich ausprobieren, sie wird uns sogar an die Hilde geliefert. @eva: Tomatensauce und Paprika waren drauf, zählt, oder? 🤔

Morgen wollen wir weiter nach Bergen und auch der Preiteskolen steht noch am Plan. Michi verhandelt jeden Tag, dass er die Wanderung auf den Predigtstuhl nicht machen muss, aber da gibt es keinen Verhandlungsspielraum 🤷🏻‍♀️, sind nur 8 km (4 davon bergauf), das schafft er schon 🤩.

*Bøyum Camping – 32€ inkl. allem*

Kategorien
2024

Das wilde Leben

Wir haben verschlafen!

Um 11:00 Uhr konnten wir den Lärm von vorbeifahrenden Autos nicht mehr ausblenden. Also springe ich in die Küche und mache Kaffee. Der Ausblick ist noch immer großartig. Alleine die Vorstellung, dass der See 514 Meter tief ist, macht ein wenig Angst. Angst vor Seemonstern, die in der Tiefe 😧… ähh, Sabine meint es gibt gar keine Seemonster hier…😜 Der große Mann ist eigentlich ein Angsthase 🤷🏻‍♀️

Sabine duscht sich in unserer Dusche und wir ernten kurz Sonnenenergie, bevor wir losfahren. Bei der nächsten Gelegenheit tanken wir, Sabine holt uns einen ungesunden Snack, es fängt zu regnen an und wir fahren auf eine Insel. Gesundes Essen ist hier echt Mangelware. Jeder Kiosk, jede Tankstelle hat Hot Dogs und Burger, das war’s dann auch 🤦🏻‍♀️

Die Route, die Sabine geplant hat, führt uns zu einem coolen Sandstrand. Da der Campingplatz dort jedoch zu teuer ist, fahren wir weiter. Vor allem, wenn wir es doch gratis und einsamer haben können. 


Es stellte sich heraus, dass wir die ganze Insel durchqueren. Die Insel hat viele Berge und steile Straßen. Naja, gaaaaanzzz soooo ist es nicht 🙄, der große Mann ist nur wenig gelassen. Wie immer, finds ICH ja super 😂. Und Serpentinen! Aufgrund der Höhenmeter (um hier ein bisschen Realität reinzubringen, wir stehen auf 120m) und engen Kurven verliere ich etwas die Fassung, aber letztendlich finden wir einen coolen Platz, wo wir heute Nacht bleiben. Sogar die Sonne kommt wieder heraus und wir genießen jede Menge Sonnenstrahlen und ernten Sonnenenergie. Die Aussicht ist echt top!

Ich koche Fusilli mit Curry-Huhn. Das Essen genießen wir in der Abendsonne und fühlen uns wie echte Van-Reisende, die einfach überall anhalten und das Leben genießen können. Doch uns ist klar, dass die Gelegenheiten – und unsere wildes und freies Leben – in den nächsten Tagen abnehmen werden, und wir sind auch ein bisschen sentimental.

Am Abend kommt noch ein Südafrikaner neben uns auf den Platz, der seit 2019 in Kanada lebt, mit seiner Tochter (er hat vier Kinder) und wir haben eine lebhafte Unterhaltung mit den beiden. Selten jemanden so kommunikativ erlebt…er war sooooo lieb 😍, bevor er sich hingestellt hat, hat er uns sogar gefragt, ob uns das was ausmacht. Natürlich nicht, haben uns ja extra so geparkt, dass auch andere gut Platz haben!