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2024

Schokotorte, Meer und Moose

Ich wache auf und bin krank. Also ein bisschen krank. Der Hals kratzt und ich fühle mich nicht topfit. Egal. Oder doch nicht, weil Sabine Kaffee macht😳. Dann bin ich wahrscheinlich wirklich krank. Ich nehme eine rosa Pille und wir machen uns fertig.


In der Nacht oder diesen Morgen haben die Leute uns zugeparkt, nur ein kleiner, schmaler Weg führt ins Freie. Die Lenker sind alle wandern. Ich denke mir: Ich schaffe das, und schaffe es. 💪 Ich glaub eher, die sind am Strand 🏖️

Also fahren wir Richtung Å. Irgendwo am Weg sagt Sabine, dass man Wasser fassen kann und glaubt, dass es ur wichtig ist. Es war ur wichtig, wir hatten nicht mehr viel Wasser, obwohl ich immer urrrrrr kurz geduscht habe. Und so machen wir einen Abstecher nach Reine auf einen riesigen Parkplatz (der offenbar überteuert ist, über 500 noK die Nacht, was man sie liest im Internet) und fassen Wasser. Es ist wirklich erstaunlich, dass am Ende von irgendwo so ein großer Parkplatz ist und eine gratis Wasser Stelle. Stellt die Stadt zur Verfügung, gibt es einige hier in Norwegen, das ist ein echt tolles Service, das natürlich vorwiegend den Norwegern zur Verfügung steht. Bei beinahe jedem norwegischen Haus steht ein Wohnmobil oder ein Wohnwagen.

 

Unterwegs sehen wir noch einmal die Lofoten 😜 in ihrer vollen Pracht (was nicht bedeutet, dass es hier schöner ist als die letzte Woche vom Nordkap runter zu den Lofoten 😜!) und bleiben bei einem Café stehen. Der Schoko-Kuchen ist ein Gedicht! Der Kaffee kommt aus dem Mokkamaster und ist auch sehr gut. Wir fahren weiter und stehen plötzlich nach dem Tunnel am Anfang der Welt – in Å.

Ich fand die Lofoten landschaftlich sehr schön, bergiger als Nordnorwegen, aber auch viel mehr Menschen und weniger Möglichkeiten, ganz frei in der Natur zu stehen. Es führt vom Norden in den Süden im allgemeinen eine Straße, die alle nehmen müssen. Wenn man viel wandern mag, ist es sicher toll und auch sicher etwas ruhiger (obwohl manche Wanderparkplätze sehr voll waren) oben in den Bergen.

 

Ein großer Parkplatz voll mit Autos und wir finden beim Eingang zum Freilichtmuseum einen Platz. Der ist wahrlich schmal! Egal.

Wir wackeln runter in das kleine Dorf, wo man Eintritt zahlen sollte, dann könne man alte Häuser von innen betrachten – also wie die Menschen vor über 100 Jahren in Erbärmlichkeit gelebt haben. Das ersparen wir uns, gehen die Runde und dann wieder zur Hilde.

Wir fahren nun quasi rein ins Leben und ich erwarte, dass die Nächte Ortschaft B heißt. Aber das tut sie nicht!!! Irgendein unbedeutender IKEA Name und ich bin traurig. Das hätte eine wunderbare Geschichte werden können, von A nach B, nach C usw. – aber leider – die Wikinger haben stark angefangen und gleich wieder stark nachgelassen.

Wenig später treffen wir bei der Fähre ein. Linie 16 wird uns zugewiesen, dann wird eine Fähre vollgeladen mit Autos und die Autos, die nicht mitgekommen sind, werden neu geordnet. Neue Linie: 5. Sabine ist vorsichtig optimistisch. Wir warten von 15:00 bis 18:00 – es ist warm bis heiß in der Sonne und die Leute nebenan haben einen Hörschaden und müssen sich anschreien. Die Armen. 🙄 Eine Schweizer Familie, die sich drei Stunden anschreien 🙄, so viel Menschenkontakt…


Aber alles hat ja bekanntlich ein Ende (außer der veganen Wurst) und um 18:10 dürfen wir tatsächlich in den Bauch des Schiffes rein – ganz rechts als viertes Auto.

Die Fahrt ist ruhig, wir sitzen am Heck (die Fähre kann in beide Richtungen fahren, daher gibt es eigentlich keinen Bug und kein Heck – aber darüber waren wir uns lange nicht im Klaren und ich dachte, wir fahren mit dem Heck voraus… egal…) im Windschatten und ich genieße die Seefahrt in vollen Zügen. Also…dem Hr. Techniker und Segelgroßmeister und Schiffliebhaber war nicht klar, was vorne und was hinten ist 🤦🏻‍♀️ Damit sekkier ich ihn jz die nächsten Jahre 😂

Um 22:00 verlassen wir die Fähre als 5. Auto und rasen zum nächsten Campingplatz – Sabine sehnt sich soooo sehr nach einer Dusche. Nach einer ausgiebigen Dusche, die kurze, schnelle haben wir eh in Hilde. Und klar war, für viele werden die Saltstraumen das nächste Ziel sein, aber dazu mehr morgen. Drum sind wir nicht mehr gecruised, sondern gedüst. 

Und… am Weg dahin, was sehen wir in einer Wiese am Wegesrand??? Einen Elch!!! 🫎 Endlich unser erster Elch. Jetzt fehlt wirklich nur mehr der Wal, aber da ist die Hoffnung nicht sehr groß, vielleicht zuhause in Schönbrunn 😉.  Die haben ja wirklich fast alles…

Weil wir ja so schnell waren, leider nur ein verschwommenes Foto

Jetzt sitze ich in der Hilde, sauber und neben mir Sabine so glücklich wie schon lange nicht. Natürlich ebenfalls sauber. Was sie glücklicher macht, dass ich sauber bin oder sie, kann ich nicht sagen. Aber das wäre ohnehin eine ganz andere Geschichte. Kann ich mich auch gerade nicht entscheiden! 😉

*Pluscamp Saltstraumen Camping – 35€/Tag inkl  Strom*

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2024

Die Lofoten

Ich war wirklich gespannt. Das erste Wort, das ich immer hörte, war: Lofoten. Dann kam natürlich Norwegen, Nordkap, Rentiere, Stockholm, Schweden, Finnland, Bären, usw.

Also, die Lofoten, wohl das Wunderland im Wunderland. Die Lofoten, die Krönung aller Gegenden der Welt. Die Lofoten, die Lofoten…

Und dann sind wir heute über eine Brücke gefahren und waren da. Im Märchenland, im Paradies, im Walhalla.

So hätte es zumindest sein können. In Wirklichkeit hat es sich dann als enges und überlaufenes Pendant zu unseren bisherigen – wirklich schönen – Reise-Erfahrungen herausgestellt. Wir haben heute mehr Menschen und Fahrzeuge gesehen als in den letzten 3 Wochen 🤦🏻‍♀️. Es kann schon sein, dass da noch was kommt, aber ehrlich: die letzten zwei Wochen waren wirklich großartig. Keine Menschen (!), viel Wasser, Fähren und ok., ich gebe zu, auch jede Menge schöne Gegend 🙄


Als wir in der Früh auf unserem Stellplatz aufgestanden sind, habe ich als erstes – wer errät es? – Kaffee gemacht. Danach die übliche Morgenroutine, dann noch Wasser fassen und auf die Piste in Richtung: Lofoten 😜.

Die Wolken hängen tief, hin und wieder kommt ein Sonnenstrahl durch und wir kommen ohne besondere Vorkommnisse gut weiter. Sabine macht noch einen Mittagssnack und mit Soletti und Cola macht das Reisen großen Spaß.

Nach vielen Tunneln und Brücken kommen wir in die Hauptstadt der: Lofoten 😜. Svolvær. Wir fahren an dicht gedrängten Weißwaren und Dickschiffen vorbei, die sich mit norwegischen PKWs in den spärlichen Parkbuchten drängen. Sabine versucht, mich davon zu überzeugen, mich auch in eine Parkbucht zu zwängen, aber erstens will ich unsere Hilde nicht irgendwo reinquetschen und zweitens nicht Kilometer in die Stadt laufen. Drittens hat mich mein Parkglück bisher noch immer mit einer Lücke in bester Lage beglückt 😉

So auch heute. Wir stehen ums Eck gemütlich in einer Zone, für die Sabine eine App (Easy Park – in vielen europäischen Ländern anzuwenden) hat – die erste Stunde ist sogar gratis – und laufen ein paar Meter bis zum Hauptplatz. Wie man so Glück haben kann 🤩

Wir entern einen Souvenirladen und Sabine ist sofort im Mitbringselmodus. „Schau, das wäre doch was für Ines“ (alles gut Ines, Mama hat es gekauft 😉), „das für uns, das für die Hilde – ein Geschirrtuch 😜“… usw. Ich höre nur „drei hundert irgendwas“ und warte vor dem Geschäft. Danach drehen wir eine Runde, nur um neben dem Souvenirladen einen Café au lait (was die hier einen Cappuccino nennen 🙄) zu trinken. Wir sitzen direkt vor dem Hafen, wo erstaunlicherweise gar nichts los ist.

Weil das fad ist, flirtet Sabine mit einem sehr kleinen blonden Buben, der sie nur mit großen Augen anschaut und Bahnhof versteht. Ich kann das nicht lange mit ansehen und dränge zum Aufbruch. Er war gerade mal 1 1/2 😂.

Später kommen wir in eine andere kleine Stadt mit einem Hafen…das kleine Fischerdörfchen Henningsvaer mit dem Stadion auf der eigenen Insel. 

… Hafen – ist eigentlich super. Ich liebe Häfen, denn da ist in der Regel ein Meer nicht weit weg. Nur hier ist irgendwie nie was los. Keine Ahnung, wann die Fischer hier arbeiten. Ich glaube, das steht bzw. schwimmt hier alles nur als Requisite rum. Naja, keine Ahnung, vielleicht gehen die in der Nacht angeln. Die Kähne schauen jedenfalls sehr authentisch aus, das muss man der Kulisse schon lassen.

In dieser Stadt parken wir vor einer Kirche, die glücklicherweise geschlossen ist. Ich hoffe, dass die Leute hier gnädig sind und die Hilde in Frieden stehen lassen. Danach schauen wir uns ein Fußballfeld an. Es ist tatsächlich ein Kunstrasen-Fußballfeld und das einzig Besondere daran ist, dass es von Wasser umgeben ist. Naja. Fußballfeld auf Insel: Check! Ich fliege eine Runde mit der Drohne. Die Drohne fliegt nur bis zu 120 Meter Höhe! Aber mehr hätte ich mich ohnehin nicht getraut. Egal, ich bin nur froh, dass die Drohne wieder runterkommt und das auch noch in einem Stück und in meiner Nähe. Denn die Filmaufnahme ist auf einer SD Karte. Und die SD Karte ist in der Drohne – eine sehr komische Idee, die die Entwickler da hatten, oder?? Dass das Feld auf einer Insel ist, sieht man nur auf den Drohnenaufnahmen, die muss ich euch noch schuldig bleiben.

 

Wir wandern ins Zentrum, setzen uns in ein nettes Café, trinken einen Latte und essen Fish and Chips, während wir den Moment genießen. Anschließend kaufen wir noch etwas für Dani und Paula, was nicht so einfach war. Es gab drei Schachteln zur Auswahl. In der einen war Fisch und im anderen Trüffel (den Sabine nicht mag und daher auch für niemanden anderen kauft). Also bekommen die Kinder die gelbe Schachtel. Die, die wir dann bekommen ist aber nicht gelb sondern orange – warum? Das wusste die Verkäuferin auch nicht. Was drin ist, verrate ich natürlich an dieser Stelle nicht.


Ein erster spannender Tag auf den: Lofoten 😜 neigt sich dem Ende zu. Nach einer Odyssee ins Hinterland, die sich als völlig nutzlos herausstellte, stehen wir nun hinter einem Café. Mit Strom und der Aussicht auf frische Zimtschnecken morgen früh…

 

*Kafe Gamle Skola – 17€ inkl. Strom*

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2024

Nahe am Paradies mit der Seele baumeln

Wir sind aufgewacht, weil uns heiß wurde. Das ist das Motto des Tages: pralle Sonne, Strand und Meer. Wir sind uns bewusst, dass wir noch oberhalb des Polarkreises sind, aber das hält uns weder davon ab, uns sommerlich zu fühlen, noch Sabine davon, im See vor Hildes Tür zu baden. Das war sehr erfrischend! Ich bin eher der visuelle Typ. Mir reicht es, auf das Wasser zu blicken.

Nach dem Frühstück fahren wir zur Whale-Watching-Agentur, um zu fragen, ob wir eventuell heute eine Chance hätten, da die Sonne so toll scheint. Sabine tut ihr Bestes, aber niemand hat storniert, und so werden wir einfach den morgigen Termin wahrnehmen, den Sabine schon vor ein paar Tagen gebucht hatte.

Wir besuchen in der Gasse ein paar Abenteuer-Ausstatter und haben gleich beim zweiten Glück und finden die passenden Gaskartuschen für den Kocher, den ich schon kenne, seit ich ein Kind bin. Wir kaufen noch ein paar Weckerl für das Mittagessen und fahren anschließend zu einer Parkbucht, die wir gestern schon cool gefunden hatten, die aber gestern noch voll war. Heute hatten wir Glück. Wir sind die Dritten und bauen alles auf, damit ein Vierter eher mutlos wird, wenn er sich zu uns stellen möchte. Soooo cool, direkt am Wasser und einem kleinen Sandstrand, den untertags einige Norweger:innen nutzen und dabei über unsere Terrasse spazieren. Aber dabei immer sehr freundlich lächeln und grüßen 🙋‍♀️. 

Das hätten wir öffentlich natürlich nie so formuliert, aber darauf läuft es hinaus, wenn man sich ansieht, was wir alles ausgepackt haben: 2 Sessel, 2 Stockerl, 1 Tisch und eine PV-Anlage. Naja, viel Platz war da nicht mehr, haha. Ein kleiner Bus geht sich noch aus, Michi hat jz abends alles zur Seite geräumt, dass sich nachts noch jemand herstellen kann. 

Wir gehen runter zum Strand, aber das Meer ist eiskalt, also beschließen wir, den Tag neben der Hütte im Schatten zu verbringen. Ein Mittagessen – Weckerl – ihr erinnert euch? Später noch Kaffee und Süßigkeiten (hat Sabine mit den Weckerl gekauft) und noch später Lesen und Hörbuch hören. Dazwischen die PV-Anlage in die richtige Position stellen. Muscheln am Strand suchen und mit der Seele baumeln. Einzig die Fliegen und der Lärm der vorbeifahrenden Autos – eher der Reifen – stören die Idylle. Ihr seht, wir waren sehr beschäftigt!

Am Abend setze ich die Gaskartusche ein und koche Tortellini mit Pesto (also das Pesto koche ich nicht wirklich. Das ist fertig in einem Glas!!). Es schmeckt großartig und ist der krönende Abschluss eines großartigen Tages über dem Polarkreis.

Es kommen auch noch ein paar Motorradfahrer zurück, die heute früh erst von unserem kleinen Paradies weggefahren sind. Sie bauen ihr Zelt wieder auf und gehen vor uns um 21:43 schlafen. Was ist nur mit der Jugend in Norwegen los? Naja, immerhin waren alle im Meer baden…

Es war so ein perfekter Tag! Vor allem hat euch Michi die gespielte Pokerpartie unterschlagen, in der ich die letzte Reihe gewonnen hab und ich bin jz Monatssieger – so – dann gibts keine Diskussionen mehr 🤷🏻‍♀️.

*Stellplatz unterhalb Andenes – kostenfrei*

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2024 Allgemein

Fähre gegen Auto – unentschieden

Jeder Tag ist anders.

Wir sind nun schon fast zwei einhalb Wochen unterwegs, ich schau die bisherigen Einträge an und bin erstaunt, was wir schon alles erlebt haben.

Heute haben wir wieder bis 10:00 Uhr geschlafen. Dann bricht freundliche Hektik aus…

…bis 12Uhr müssen wir den Platz verlassen!

Naja, das werden wir schon schaffen!


Aber nicht mit dir! Du bist immer ur langsam! Aber echt, in Zeitlupe bewegen ist definitiv deine Superkraft 🤦🏻‍♀️. Es wäre eh 13:00 gewesen, aber ich hab dich halt in dem Glauben lassen, so sind wir halbwegs weggekommen 🤷🏻‍♀️. 

Naja, denke ich mir, nicht immer, nur wenn’s geht…nein, eher immer 😂

Heute geht es. Ich gehe noch Sand in eine Colaflasche füllen. Die nehme ich mit. Habe schon zwei Flaschen mit Sand zuhause stehen. Eine wo wir waren vis a vis von der Halbinsel wo nur Männer rauf dürfen und sich Sabine so darüber aufgeregt hat und die andere fällt mir gerade nicht ein. Was ja auch eine echt Frechheit ist – sollen sie weitere Stacheldrahtzäune aufstellen, die Mönche vom Berg Athos, pffff 😡.  Gut das ich jetzt „Colaflasche“ geschrieben habe, dann kann ich das nächste Mal danach suchen, wenn ich vergesse wo der Sand her ist… 😉

Wir fassen noch Wasser und ab geht es Richtung… Süden? Ich habe keinen Plan, den hat nur Sabine. Sie versucht zwar beharrlich mich in die Planung miteinzubeziehen, aber ich winke immer ab und sage: „Mein Job ist das Fahren! Du bist der Navigator!“
Und meine natürlich die Naviagatorin!! 🙌

Wir fahren nicht wie Garmin es vorschlägt, sondern wie Sabine es geplant hat. Nachdem jetzt die Sonne rausgekommen ist, ist es eine großartige Landpartie. Nur die Straße!! Keine Mittellinie!! Wer unsere Aufzeichnungen kennt, weiß, dass ich kein Freund von Straßen bin, die keine Mittellinie haben. Das gute an dieser Straße: keine Serpentinen!!


Wir sind lange Zeit alleine auf der Straße. Die führen hier wahrscheinlich Frequenzzählungen durch – Ergebnis immer ca. 1 Auto pro Stunde – und haben daher bisher immer darauf verzichtet, die Straße neu zu machen. Es geht nur immer ein Typ mit einem Kübel Teer rum und füllt die Löcher aus. So sieht die Straße aus. Das Teer hat jedes Jahr eine andere Farbe. Also, ihr könnt euch vorstellen – es ruckelt aber ist hübsch 😂

Wir kommen zu einer Fähre und freuen uns, dass vor uns wenig Fahrzeuge stehen. Sabine geht vor und schaut. Es ist 13:30. Sabine kommt zurück. Du, die nächste Fähre kommt um 17:00 Uhr, glaube ich. Wenig später die Bestätigung aus dem Internet. 17:00 und dann 19:00 Uhr. Wir hätten Garmins Route nehmen sollen, sagt Sabine. Ich zuckte mit den Schultern. Ich bin nur der Fahrer.  Sollen wir die Garmin Route fahren, oder warten?, frage ich.


Warten ist nicht so das Ding für Sabine, also drehe ich die Hilde um und wir fahren alles zurück, bis wir wieder auf der Garmin Route sind. Als hättest du 3,5h gewartet 😂 nicht mal Essen hatten wir noch 🤷🏻‍♀️. Irgendwann gehen wir einkaufen für die nächsten drei Tage und nach weitern x Kilometern landen wir in einem kleinen Hafen, mit ein paar Stellplätzen. Wirklich nett hier!!

Sabine gefällt es hier. „Jetzt sind ein Stück weiter die Straße rauf auch die Leute angekommen, die mit der Fähre gefahren sind. Aber sie waren nicht einkaufen und haben keine schöne Landpartie gemacht.“

Ich fahre nur.

Wir grillen Lachs und schlagen uns den Bauch voll. Uns geht es wirklich großartig. Pura Vida!! 🫶🏻 Eine wirklich tolle Reise bisher 🫶🏻

*Stellplatz am kleinen Hafen – Lysnes Småbåthavn – 24€/Nacht inkl. Strom und Dusche

 

 

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2024

Batterie Stand 1%

Es ist irgendwas um 10:00 Uhr als mich Sabine aus dem Tiefschlaf reißt. „Komm wir müssen die Batterie aufladen, sonst haben wir keinen Kaffee.“ Ich checke die Batterie – blanke Panik: nur 1%. Ich gebe kurze Kommondos: dreh diesen Schalter, schalte das aus, nimm den Stecker da raus. Sabine weiß nicht wo ihr der Kopf steht, aber folgsam erledigt sie alle Befehle. Und das ohne Kaffee, bin immer noch sehr stolz auf mich 🥳. Erst als der Verbrauch sich auf 0% senkt bin ich zufrieden und wir können wieder durchatmen. Wir haben eine neue Lebensphase begonnen: das Leben mit der Batterie!

Ich komme langsam in die Gänge, draußen scheint die Sonne (nona 🙄) und in Rekordzeit stehe die PV Anlage in der Sonne. 148W – für alle, die damit nichts anfangen können: das ist super!! Nicht die 180W, die wir gestern früh hatten, aber ausreichend um die Batterie zu laden. Schon bald haben wir wieder 11%, die Kaffeemaschine beginnt zu brummen, Sabine ist übermütig und macht auch noch Milchschaum. Wieder zurück auf 3%!!! OMG. Ich gehe raus, die PV Anlage noch besser in die Sonne zu stellen. 🙄Das mit Leben in der Wildnis muss noch ein bissi geübt werden 😂. Dabei werde ich angegriffen von heimtückischen Blutsaugern. Sie kommen in Schwärmen und landen auf allen Gliedmaßen gleichzeitig. Man kann sie gut erschlagen, aber es sind zu viele. Das ist ihre Strategie offenbar. Ich flüchte mich ins Fahrerabteil 😉. Bremsen, echt nervige Viecher 🦟 🦟.

Irgendwann müssen wir fahren, meint Sabine und ich gebe ihr recht. Nachdem wir über 10% haben, packe ich alles ein, setze mich ans Steuer und wir verlassen diese Wildnis, die uns eine ganze Nacht, oder soll ich sagen „die letzten 10 Stunden“ beherbergt hat. Abgesehen von Riesenhaufen Elch Exkremente haben wir keine Säugetierspuren gesehen – wie gesagt, die Insekten hier sind übermächtig. Gesten Abend hatten wir sie nicht bemerkt, da war ihnen offenbar auch zu kalt, oder es war ihnen zu spät… was auch immer. Wir hätten noch no bite gehabt, aber die Chemiekeule in der Wildnis… naja.


Also fahren wir weiter und kommen bald in Tromsø an. Eine nette kleine Stadt mit einem Campingplatz bei dem wir uns 50,- gespart haben. 50 Euro! Ätschbätsch – ausser ca. 30% hat uns die letzte Nacht nichts gekostet… Ines feiert uns und meint, wir hätten eh lange gebraucht um ihre Empfehlung in die Tat umzusetzen: „Hab euch das 2 Jahre versucht zu erklären 🤦‍♀️😂. Viel besser einfach“

Wir stellen Hilde auf einen Parkplatz in der Nähe des Polar Museums. Offenbar wir das Kennzeichen gescannt und man muss seine Kredikarten Nummer hergeben in einer App, dann passt es mit dem Bezahlen des Parkplatzes. Sabine checkt das, bleibt aber skeptisch. Das Museum muss warten, wir gehen mal Kaffee trinken am Hafen. Echt entspannend. Der Kaffee kosten Nordische Kronen und keine % der Batterie!!

Der Eintritt ist 8 Euro pro Person und jeden Cent wert. Wir lernen viel über das Leben in langen Winternächten in Spitzbergen und wie Skorbut mutige Männer dahinrafft, ganz so wie eine Viruserkrankung (man glaubte damals, dass es ein Virus sei) das macht. Uns tun die Babyrobben leid, die kleinen weißen Füchse, die Schneehühner, die Rentiere und vor allem die Eisbären (überall stehen ausgestopfte Eisbären in den Geschäften – das sollte echt verboten werden). Es war alles schon wieder wegen dem Geld. Männer (über 90% hier im Norden waren Männer) gaben ihr Leben der rauen Umwelt, um Felle zu sammeln und zu verkaufen. Das ist echt nicht leicht nachzuvollziehen aus unserer Sicht. Hätten sie nur 100 Jahre geartet, hätte die moderne Technologie und eine Patagônia  Jacke (@Paula: man ortet hier einen neuen Fan 😂) alle die Mühen erträglich gemacht und Fotos hätten gereicht, um zu beweisen, dass hier Männer echte Männer sind.

Auch dieser Amundsen. Wie der gekleidet war 🙄 Stofffäustlinge, Lederstiefel usw. Nicht einmal 100 Jahre später wäre der Trip zum Nordpol und zum Südpol und welche Passage auch immer zum Spaziergang geworden mit einer Shoppingtour in Parndorf, bei Mammut, Jack Wolfskin und the Northface. Aber nein, er und alle anderen Fanatiker wollten unbedingt Erste sein… naja… jeder wie er will. Ich fürchte, mit schlechtem Equipment wird alles zur Qual – ob Hausbauen oder zum Mars fliegen. 😉

Wie schlendern durch die Stadt und essen an einem kleinen Kiosk einen – Kinder Augen zu – Rentier Hotdog. War nicht schlecht, aber wohl mein letzter… danach ein Eis und zum Abschluss noch einen Latte. Dann zurück zur Hilde und on the road again. Die Kioskbesitzerin erzählt, dass ihr kleiner Kiosk durch die sozialen Medien viral ging und seither extrem viele Leute kommen und sie jz populär ist. Sie erzählt auch, dass sie in Slowenien aufgewachsen sei, dorthin aber nicht mehr zurückwolle, in Mitteleuropa sei ihr alles viel zu hektisch. Das und vieles mehr erzählt sie mir in aller Ruhe, während hinter mir die Leute warten 🤷🏻‍♀️. Nordische Gemütlichkeit! 

Die Straße wird immer schlechter, aber nachdem ich nicht raunzen will, beiße ich die Zähne zusammen. Also die Straße wird nicht nur schlechter, sondern auch schmäler und nach einer Spitzkehre kommen wir an das Ende eines Fjords mit Sandstrand!!! Na das war der Höllenritt aber allemal wert.


Wir bekommen bei einem eigentlich wegen Wassermangel geschlossenen Platz (hat schon lange nicht geregnet – uns geht das Wasser aus) doch noch einen Platz. Wir schließen den Strom an (und ich komme drauf, dass wir nicht mehr als mit 15A laden können – das sind rund 180W – also PV und Landstrom – ohne andere Verbraucher sind PV und Landstrom gleichwertige Stromlieferanten für die Batterie!! Eigentlich nicht schwierig das mit dem Strom… )

Wir stehen direkt am Meer, Sabine geht baden, ich nur bis zu den Knien. Nach der Dusche (herrliche Dusche!) und einem Abendsnack sitze ich nun in der Sonne um 9:30 Uhr bin fertig für heute. Vielleicht hat ja Sabine noch ein paar Infos zum Einstreuen… 🙂

 

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Frei stehen für Anfänger und Anfängerinnen

Mit einem Mal war es klar: wir sind noch keine autarke Freisteher. Die Anzeige am Smartphone zeigte 0 Watt Ladeleistung. Und damit müssen wir jeden zweiten Tag unsere Batterie mit Landstrom aufladen.

Aber fangen wir am Anfang an. Nachdem wir die ersten Jahre von Campingplatz zu Campingplatz getingelt sind stach uns der Hafer und wir haben uns ein aufklappbares PV Modul mit 200 Wh angeschafft. Zuhause auf der Terrasse hat es funktioniert nachdem es angekommen war. Das nächste Mal war in Igoumenitsa vor zwei Jahren. Da hatten wir eine lange Pause vor der Abfahrt der Fähre nach Brindisi. Da hat alles super geklappt. Letztes Jahr in Spanien und Portugal wieder eine Campingplatz nach dem anderen. Doch heute sollte es soweit sein. Nach einem ersten Test am Nordkap vor ein paar Tagen, als wir uns mit dem neuen Wechselrichter Kaffee machen konnten, war es klar, wir werden bald freistehen und unseren Strom durch die Sonne beziehen. Einfache Rechnung: 200 Watt rein, 100 Watt für den Eiskasten, 1500 Watt für den Kaffee – sollte sich gut ausgehen.

Aber leider ist in unserer PV Anlage der Wurm drin. 0 Watt ist zuwenig, dazu muss man kein Mathematiker sein. So leben wir halt gerade von der Batterie und nicht von der Sonne 🤷🏻‍♀️, die ja rund um die Uhr scheinen würde. Ich glaub ja, der Herr Maschinenbautechniker hat iwo einen Fehler gemacht, aber er ist noch nicht draufgekommen…wird schon ✊🏻. 

Ansonsten ist nicht viel passiert heute. Wir verließen den schönen See um 12 Uhr. Dann einkaufen (das war echt ein wenig spooky, nicht nur, dass ich seit einer Woche noch nie gehört habe, dass wir einkaufen müssen, fragt mich Michi heute als ich Lachs und vegetarische Würstel ins Wagerl leg, ob ich Angst habe, zu verhungern? Hä??? Wer ist er und wo ist mein Mann?), tanken (9,8l/100km), ein neues Hörbuch („Going Zero“ – sehr spannend) in rund 300 km später der „einsame“ Platz etwas erhöht an einer Nebenstraße. Einsam deswegen, weil kurz nach uns haben sich Norweger etwas weiter weg eingeparkt. Diese App, die Sabine verwendet, um Plätze für das Übernachten zu finden, kennen offenbar auch Einheimische. Ich glaub, die kennen alle 😂. Aber gut, zwei WoMos hier heroben ist echt einsam ☺️



Jetzt sitzen wir im warmen Bett, weil draußen die Wolken zuzogen und ein kalter unfreundlicher Wind pfiff. Jetzt wäre auch die funktionierende PV Anlage kein Nutzen. Ohne Sonne kein Strom. Morgen hoffen wir auf Sonne, um die Drohne ausprobieren zu können! Schlaft gut ☺️

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We take the long way home

Hangover am nördlichen Punkt des europäischen Festlandes bei strahlend blauem Himmel ist ätzend. Eine wenig bekannte Eigenschaft von Alkohol in Michi ist, dass je weiter Michi in den Norden reist, desto stärker wirkt der Alkohol. Das dürfte nicht nur bei mir der Fall sein, sondern bei allen Skandinavierinnen und allen Skandinaviern – das erklärt wahrscheinlich auch, warum die so ein großes Aufheben um alkoholische Getränke machen! Das war mir leider unbekannt bisher – ansonsten hätte ich natürlich die Finger vom Smirnoff Ice gelassen um Mitternacht 😂

Nun, nachdem wir um 10:00 Uhr aufgestanden sind und Kaffee wie üblich – aber dieses Mal powered by Lithiumbatterie, Wechselrichter und nicht Landstrom … Leute wir sind autark!!! – getrunken haben, zog mich Sabine fröhlich an die sehr frische und ur helle arktische Polarluft. Hangover ist sch… naja, also gut: schön 🙄…Jz dreh mal keinen Film von dem kleinen Flascherl, hättest es halt nicht wie ein Ertrinkender ex runtergekippt 😂

So wie gestern schon zwei Mal (!), haben wir auch heute wieder Fotos von der Gegend, der Sonne, dem unendlich wirkenden Meer und dieser Eisenkugel – wo sich alle fotografieren lassen (weiß wer warum???) gemacht. Dann brechen wir auf und fahren – nachdem wir eine ganze Woche hier herauf gefahren sind – wieder die Erde runter gegen Süden. Ich denke viel über den Sinn des Lebens nach. Noch immer scheint der Weg das Ziel zu sein…


Am Rückweg war noch alles da, die viele Gegend, die Straße mitten im Nichts, Busse, Wohnmobile jeglicher Größe und Farbe, Autos, Motorräder, Radfahrer und ein Wanderer. Die Leute, die uns entgegenkamen wussten natürlich nicht, was wir schon wussten, nämlich, dass es heute Nacht bewölkt sein wird und sie die Mitternachtsonne nicht werden sehen können – so wie wir!!! Wir hatten Riesenglück!!! Yeah 🤩 Eines geht noch 😍

Auch der Tunnel, hunderte Meter unter der Erde und sieben Kilometer lang war noch da. Leider. Aber kein Problem. Augen zu und durch. Haha 😜.

Wir sind ganz relaxed. Ich lasse alle vorfahren, wir bleiben stehen, damit Sabine Rentiere fotografieren kann – übrigens, wenn das hier wer liest vom nationalen Rentier Statistikministerium – Sabine hat alle Rentiere fotografiert – bei Bedarf einfach melden!! Ein paar sind vielleicht unscharf, aber wir haben sie alle fotografiert!!! Voll, sie sind ja auch voll herzig 😍, wie sie auch so ganz gechilled auf der Straße rumlaufen.

 

In einer Silberschmiede an der laaaangen Straße treffen wir den Besitzer, einen Grazer. Er erzählt uns, dass er als 18 jähriger bis hierher mit seinem neuen Motorrad gefahren ist. Dann ging es kaputt. Er hat seinem Vater angerufen, um Geld für die Heimfahrt zu bekommen. Sein Vater, der gegen diese Reise seines Sohnes gewesen war, sagte nope – kein Geld, schau wie du zurecht kommst. Das war vor 60 Jahren oder so, er hat also Silberschmied gelernt und jetzt sitzt er an dieser Straße und verkauft Silberschmuck und Eisfische.
Und die Moral von der Geschichte? Es kommen immer mehr Mitteleuropäer in den Norden und das zipft ihn voll an.

Später kommen wir auf einen Stellplatz an einem See in Hammerstiel oder so. Nördlichste Stadt. Ex nördlichste Stadt. Es gibt da echt viel zu sagen über diesen Umstand. Aber ehrlich, ist mir voll egal, Hammerschmidt ist eine kleine Stadt, die viel mit Erdöl und Erdgas zu tun hat – und sie wird bald nur mehr von Fischzucht leben, wenn alles gut läuft, was Umweltschützer für unsere Erde fordern. Hammerfest 🙄 war die nördlichste Stadt der Welt, seit 1998 ist es aber eine andere (Honningsvag) und jz ist Hammerfest die nördlichste Stadt Europas. 

Es ist Sonntag und die Stadt Hammereisen ist wie ausgestorben. Also koche ich Nudeln mit Pesto, wir schauen einen Film und sind echt schon voll genervt, dass es um 9:00 Abends noch immer taghell ist. 😉 Sind wir natürlich nicht. Gerade hat sich Michi vor die Hilde in die Abendsonne gesetzt, um diese zu genießen 🥰

*Storvannet Camping – 30€/Nacht inkl Dusche  und Strom*

 

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Weihnachten im Juli

Schlafengehen, wenn es hell draußen ist und aufwachen, wenn es hell draußen ist, ist hier in Finnland am Polarkreis nicht nur was für Langschläfer, die früh ins Bett gehen, sondern auch für Kurzschläfer – weil: angeblich wird es hier nie ganz finster im Juli. Es ist so wie warten auf den Weihnachtsmann am Heiligen Abend. Du schläfst immer ein. So auch wir, um 0:30 Uhr nachts haben wir aufgegeben und sind eingeschlafen. Also können wir nicht bestätigen, dass die Sonne die ganze Nacht scheint. Das nächste Mal wollen wir das überprüfen am Nordkap…

Fotos zw  21:30 und 0:30 uhr

Apropos Weihnachtsmann – heute Morgen waren wir in seinem Dorf. Vorher war noch ein bissi Arbei angesagt.


Der Weihnachtsmann ist mittlerweile der volle Kapitalist geworden, alles kostet in seinem Dorf was, und das nicht zu knapp. Ein Foto mit ihm wohlfeile 35 Euro, ein Latte um 6 Euro, Rentierfleisch in Scheiben … Spaß, so was würden wir nie (für uns) kaufen… zwei liegen jetzt als Mitbringsel um je 10 Euro in der Hilde…und noch ein paar andere wichtige Dinge, Eva deine Kugel natürlich auch – zwar etwas kitschig, aber ohne Kitsch gabs nix 🎅

Sabine hat uns eine Weihnachtspostkarte zu Weihnachten geschrieben und geschickt. Also für uns. Sie wird am 24.12.2024 in der Post sein. 🙄 Also ich bin gespannt was sie geschrieben hat. Ich hab nur unterschrieben…

Später auf der Straße laufen uns Rentiere über den Weg. Sabine ist voll aus dem Häuschen und fotografiert alle. Hmm, besser gesagt – sie will alle fotografieren, aber ist meist nicht schnell genug, hihi…aber echt, die sind echt schnell 


In einer finnischen Stadt gehen wir in ein finnisches Café und essen was Salziges und Kuchen. Die Einrichtung ist… originell…

Auf dem Weg nach Finnland kommen ewig lange schnurgerade Straßen, die am Horizont in einem Punkt enden. Die Wolken brechen auf und Sonnenstrahlen tauchen die Hügel und Seen in faszinierendes Licht. So hat die Erde viele Millionen Jahre ausgesehen – bis halt wir gekommen sind und eine asphaltierte Straße mitten rein gelegt haben.

Wir überqueren die Grenze ohne irgendwen zu sehen. Sabine ist überrascht, wenn sie das gewusst hätte, hätte sie viel mehr Rotwein mitgenommen…ihr wisst schon aus dem staatlichen Alkoholgeschäft in Schweden 🍷. Bis jz haben wir unsere Pässe noch kein einziges Mal aus der Tasche nehmen müssen. 

Später bleiben wir bei einem wirklich großartigen Supermarkt stehen. Alles ist hier super ordentlich geschlichtet und sauteuer. Preise sind ein wenig höher als bei uns aber keine Katastrophe. Nachdem Michi aber das letzte Mal in den 80er Jahren einkaufen war, kommt ihm alles sehr teuer vor 😂. Am Parkplatz essen wir einen Döner. Man muss dazu sagen, Michi liebt Supermäkte in fremden Ländern und verliert sich darin 🙄 ABER: wir haben zwei Flaschen Smirnoff ICE gekauft zum Anstoßen am Nordkapp. Beim Kauf hatten wir Glück: Alkohol wird unter der Woche nur bis 20 Uhr verkauft, es war 19:25 😥

und fahren noch 50 km, entscheiden uns dann aber erst morgen zum Nordkap zu fahren und bleiben bei einem kleinen Stellplatz am Ende eines der längsten Fjorde Norwegens (es ist Norwegens 4. längster Fjord und Nordnorwegens längster) stehen. Wir waschen Wäsche. Also Sabine wascht Wäsche. 😂 Danke Sabine, jetzt habe ich keine Angst mehr, bald meine Shorts zwei Mal tragen zu müssen…bitte gerne 😘

Im übrigen ist die Sonne noch nicht untergegangen (23:00) und in der Nähe ist ein Hardrock Festival. Das wird eine Nacht….

*Fjordutsikten Camping 30€/Nacht inkl Strom und Waschen*

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Etappe eins zum Nordkap

Am heutigen Tag brachen wir gegen 11:00 Uhr von Stockholm in Richtung Nordkap auf. Bevor wir die Reise antraten, füllten wir den Tank unseres Fahrzeugs auf (Durchschnittsverbrauch 10,3l) und versorgten uns bei McCafé mit Kaffee für die Fahrt. Unsere Route führte uns auf die E4, die Hauptstraße Richtung Norden.

Die Fahrt verlief relativ ruhig, da nicht viel Verkehr herrschte. Die Straße war größtenteils dreispurig ausgebaut, wobei sich die zwei Fahrspuren abwechselnd auf die eine oder andere Fahrtrichtung verteilten. Dies ermöglichte ein sicheres Überholen langsamerer Fahrzeuge. Sabine fuhr wie immer auch ein paar 100 km – wahrscheinlich mit der Absicht den durchschnittlichen Verbrauch zu erhöhen (bergauf Vollgas!), aber in weiser Voraussicht bin ich die längste Zeit sehr defensiv und dieselsparend gefahren 💪… deswegen haben wir noch genügend Diesel im Tank, denn die Dichte der Tankstellen ist homöopathisch….na gut, aber hinter den Leuten hier hertuckeln tu ich fix auch nicht! Und Hilde hat viel mehr Spaß beim zügigen Fahren – hat sie mir mal geflüstert 🫢. 


Zum Mittagessen hielten wir bei McDonald’s an. Leider erwies sich dies als weniger angenehme Erfahrung. Die Wartezeit war unerwartet lang, und der bestellte vegane Burger enttäuschte geschmacklich. Zusätzlich funktionierte Sabines App nicht ordnungsgemäß, und die Angestellten zeigten sich wenig hilfsbereit bei diesem Problem. Sie zuckten lediglich mit den Schultern, anstatt eine Lösung anzubieten. Auch die Bezahlung am Selbstbedienungsterminal mit Karte schlug fehl. Diese Unannehmlichkeiten führten zu dem Entschluss, McDonald’s in nächster Zeit zu meiden. War eh eher aus der Not heraus, weil nix anderes vorhanden 🤷🏻‍♀️. 

Wir haben den Podcast „Geschichten aus der Geschichte“ (übrigens sehr zu empfehlen) gehört und da die Folge zur Vasa. Und weil wir gestern im Museum so gut aufgepasst hatten (es hab einen kostenlosen Audioguide fürs eigene Handy, loving it 🙂 wussten wir schon alles 💪🏻. Die aktuelle Folge über Leopoldine – eine Habsburgerin und Kaiserin von Brasilien 🇧🇷 haben wir uns auch gleich angehört. In den Podcast müsst ihr mal reinhören, echt sehr gut und mittlerweile weit über 400 Folgen! Wir haben die beiden in Wien sogar schon mal live gesehen, Buch haben sie mittlerweile auch geschrieben. 

Die Fahrt setzten wir bis etwa 18:30 Uhr fort. An diesem Punkt steuerten wir den ersten geplanten Stellplatz an, mussten jedoch feststellen, dass dort kein Platz mehr für Hilde war. Die kleinen Stellplätze hier sind oft nur 5 in einem kleinen Hafen oder auf einem Parkplatz der Stadt, weshalb man nicht sicher sein kann, einen Platz zu finden. Meist suchen wir die Plätze mit der Park4night App, die sämtliche Kategorien (CP, Stellplätze, Plätze ohne Wasser- und Stromversorgung etc) umfasst, so lässt sich eigentlich immer was Passendes finden. Glücklicherweise entdeckten wir auf der gegenüberliegenden Seite der Bucht einen kleinen Hafen, der sich als idealer Übernachtungsplatz erwies. Dieser unerwartete Fund rundete den Tag trotz der vorherigen Schwierigkeiten positiv ab. Beim Dauercamper Malte haben wir unseren Platz gecheckt und bezahlt. Michi wär’s gleich wieder gefahren, weil vorher iwen fragen, dann iwen anrufen und dann iwen aus dem Camper klopfen…ich muss eh nicht weiterreden oder? 😂 Hab also ich gemacht, drum stehen wir jz auch an der Ostsee und haben Strom. 


Die Reise vom pulsierenden Stockholm bis in die ruhigeren nördlichen Regionen Schwedens markierte den Beginn unseres Abenteuers Richtung Nordkap, mit einer Mischung aus geplanten Routen und spontanen Anpassungen. 🤦🏻‍♀️Wir raten jz gemeinsam, wer sich spontan anpassen muss 😂. Was wir morgen tun außer ans Nordkapp weiterzufahren, ist noch unklar, es wurde nicht zu Ende diskutiert 😉. Michi mag in einen schwedischen Ikea, ich in einen naheliegenden Elchpark – wie es aussieht, machen wir beides, stay tuned!

 

*Stellplatz an der Ostsee – Bäcknäset – 20€/Nacht inkl. Strom*

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2024 Allgemein

Von Kopenhagen nach Stockholm: Eine Reise voller Kontraste

Der Tag begann früh auf einem schlammigen Stellplatz in Kopenhagen. Trotz des matschigen Untergrunds starteten wir gut gelaunt in den Tag. Vor der Abreise erledigte ich noch einige Aufgaben für die diwo – ein digitaler Nomade auf dem großen Abenteuer. Bisschen Arbeit musste sein, ich hinten, Michi vorne in Hilde. 


Dann ging es endlich los! Die Straße vor uns, das Ziel klar im Blick: Stockholm. Die Fahrt war lang, aber unser treues Gefährt „Hilde“ schnurrte zufrieden vor sich hin. Ein Highlight: Unser äußerst effizienter Benzinverbrauch von nur 9,6 Litern pro 100 Kilometer – ein Grund zur Freude für jeden Reisenden! Und dann fuhr ich 3 Stunden, beim nächsten Tanken wird er nicht mehr so juchzen 🤷🏻‍♀️. Das Highlight war natürlich die Öresundbrücke (7,8km), die Dänemark und Schweden verbindet! Und unser Transponder machte das was er sollte, nämlich *Piep*!

 

Unterwegs gönnten wir uns eine Kaffeepause bei McDonald’s, die perfekte Stärkung für die weiteren Kilometer auf der Autobahn. Während Sabine sich ein paar hundert Kilometer auf die Straße konzentrierte, nutzte ich die Gelegenheit für ein Nickerchen im hinteren Teil von Hilde – Reisen kann so entspannend sein! Jetzt sind wir endlich weitergekommen 💪🏻.

Zwischenstopp 😋


Nach einer langen, aber ereignisreichen Fahrt (Wasser kam in Form von Regen vom Himmel) erreichten wir schließlich unser Ziel: Stockholm. Die schwedische Hauptstadt empfing uns mit offenen Armen. Trotz der späten Stunde fanden wir noch einen geöffneten Supermarkt und deckten uns mit dem Nötigsten ein: ein leckeres Sandwich, Käse und Oliven – die perfekte Kombination für ein spätes Abendessen.

Nun liege ich hier im Bett, lasse den Tag Revue passieren und schreibe diesen Beitrag. Vom matschigen Stellplatz in Kopenhagens bis zu den gepflegten Gassen Stockholms – was für ein Kontrast! Es war ein langer Tag voller neuer Eindrücke, und ich bin gespannt, was Stockholm morgen für uns bereithält.

Die Reise geht weiter, und ich kann es kaum erwarten, mehr von dieser faszinierenden Stadt zu entdecken. Gute Nacht aus Stockholm!​​​​​​​​​​​​​​​​

Übrigens, es ist noch taghell um 22:00 😳

Mittlerweile ist es 22:17 und draußen ist es immer noch hell! ☺️

*Stellplatz Alvsjö – 40€/Nacht inkl. Strom*