Also, eigentlich läuft es ganz gut mit meiner Winterdecke – mir ist damit zu heiß, so wandert sie nachts immer mehr zu Michi, der dann in der Früh immer jammert, wie heiß es in der Nacht gewesen sei. Finde ich eigentlich gar nicht 😉
Die Winterdecke ist mein nächtlicher Sisyphos. Kaum nicke ich glücklich ein – mit ein wenig Platzfreiheit, wache ich schon wieder auf, weil ich zwischen der Wand (die glücklicherweise gepolstert ist! Dank Danis Hilfe!) und einem Deckenberg eingeklemmt bin.
Wir machen uns von Caorle auf Richtung Verona, davor noch ein kurzer Moment der Anspannung – wir ließen Brauchwasser ab und füllten Frischwasser nach – zum ersten Mal im natürlichen Habitat und nicht im geschützten Kärntner Bereich. Michi erstaunlich ruhig – das lag aber vermutlich eher daran, dass ich jede Anweisung auf die Millisekunde genau befolgte.So ging es also zufrieden Richtung Autostrada. Michis Versuche den Kühlschrank bei jedem Supermarkt zu füllen, konnte ich immer freundlich lächelnd abwehren. Warum Hildes Kühlschrank ständig voll sein soll, bleibt mir ein Rätsel!
Also, des Rätsels Lösung: je mehr im Kühlschrank, desto länger bleibt der Inhalt kalt, während wir fahren – denn da schalten wir ihn ab. Das machen wir deshalb, weil wir einen coolen Eiskasten vom Ikea um 179,- Euro haben und nicht einen um 1.400,- vom Campingzubehörhandel. Was diesen Preisunterschied rechtfertigt, konnte ich nicht recherchieren. Kein Forum, kein Blog und auch kein Youtube Video hat diese Frage zum Thema. Vage wird darauf hingewiesen, dass die Kühlflüssigkeit leicht zu schäumen beginnt… wie auch immer, ich habe mich mit mir auf einen Deal geeinigt – während der Fahrt den Eiskasten ausschalten und wenn er kaputt gehen sollte, beim IT IKEA einfach einen neuen kaufen.
Auf alle Fälle ist es aber wichtig den Kühlschrank ordentlich aufladen und sichern. Sonst passiert, was gerade passiert, wir haben nur mehr einen Liter Mineralwasser! (geschrieben am Mittwoch)
Im Internet war schnell ein einfacher Campingplatz gefunden – wir wollen lediglich eine Nacht bleiben. Dass das Duschen 50 Cent kostet, mutete seltsam an, aber so konnte Michi bei sämtlichen Gelegenheiten (Maut, tanken) 50cent Münzen statt Lebensmittel sammeln. Alles gut also!
Der Campingplatz war schnell gefunden, die Dame, die die 19 Stellplätze verwaltet, sehr hilfsbereit und wir schnell eingerichtet. Schwuppdiwupp und wir führen schon mit unseren Rädern die 6 km nach Verona. Mehr als 6 km hält mein Popo auf dem Sattel aber auch nicht aus 😂.
Verona selbst lebt von Romeo und Julia und einigen Kirchen, die wir aber nicht besuchten (ein Grundsatz dieser Reise – keine Kirchen 😂). Der Reiseführer war so freundlich, uns die wichtigsten Sehenswürdigkeiten zu nennen: die Arena, die Piazza Erbe und die Kirche San Zeno Maggiore (über die wir von innen nichts sagen können, aber außen ist sie hübsch).
Die Arena konnte vor knapp 2000 Jahren die gesamte Stadtbevölkerung aufnehmen, jz finden dort die berühmten Opernfestspiele statt.
Die Massen beim Casa di Giulietta hielten uns davon ab, hineinzugehen. Michi: „Wir schauen uns den Film an, da sehen wir die Räume auch von innen.“ Auch wieder wahr.
Aber eines sag ich euch, auf den Balkon ist Romeo nicht geklettert, das hätte er nicht überlebt.
Piazza Erbe seit 2000 Jahren ein Markplatz.
Und es hat nicht lange gedauert, bis wir zu dem Punkt kamen, an dem es bergauf ging. Michis anfänglicher Optimismus („das schaut von unten sehr hübsch aus“) schwand bei meinem „da müssen wir rauf, steht im Reiseführer und die Aussicht soll toll sein“. Dann fing es noch zu regnen an…plötzlich tauchte ein Schild auf – eine Bahn fährt auf den Berg zum Teatro Romano. Vaterland gerettet und Michis erster Aufstieg auf dieser Reise wurde verschoben. Die Aussicht auf Verona war toll 😊
Den Abschluss – bevor wir nach Hause radelten – machte ein weiterer Grundsatz dieser Reise: in jeder Stadt wird der Aperol gekostet! Lecker war er, aber, Sissy, Südtirol ist immer noch ungeschlagen 😉.
Erstes Glaskugel Souvenir erworben 🤗
Neueste Kommentare