Es ist 01:20 Ortszeit und endlich legt das große Schiff ab. Ich spüre es an den leichten Bewegungen der Fähre. Wir sind in der Kabine, Sabine schaut aus dem Fenster und bestätigt mein Gefühl.

Die Kabine ähnelt den Kabinen der Kreuzfahrtschiffe, auf denen ich in jungen Jahren gelebt habe und nachdem mein Kopf das Kopfkissen berührt hat, war mein letzter Gedanke: ich werde gut schlafen – denn das habe ich auf den Kreuzfahrtschiffen immer. Und so war es dann auch 😂

Aber gehen wir zurück zum Tagesbeginn. Der Wecker läutet um 8:00 und ich mache wie gewohnt Kaffee. Dann beginnen wir alles abzubauen und räumen es in die Hilde. Ein letztes Mal gehen wir am Peloponnes ins Meer und fahren los Richtung Igomenitsa.

Wir kommen um 14:45 beim Hafen an und gehen zum Ticketschalter – wieder alles unkompliziert, aber deutlich teurer – die Kabine kostet einiges und die Gesamtkosten sind rund 450,-

Wir vermuten, dass die letzte Schiffahrtslinie an Grimaldi LINES abgegeben haben und wir jetzt die ur super dolle Kabine bekommen werden – ich greife den Ereignissen vor: mitnichten. Die Matratze war grenzwertüberschreitend, das Wasser in der Dusche krächzte und keuchte, um aus dem Wasserhahn zu fließen, und der Bodenablauf war verstopft, was dazu führte, dass Sabine das Badezimmer unter Wasser setzte 🙂 🤦🏻‍♀️

Also haben wir das Ticket gekauft und wurden darauf hingewiesen, dass wir ab 18:00 bis 22:00 wieder zurück kommen sollten, um einzuchecken. In der Zwischenzeit könnten wir ans Meer fahren und die nette Dame am Schalter erklärte uns auch, wo es super sei. Michi ist gar nicht verfallen, als ihm klar wurde, dass er vom Hafen wegmuss. 

Wir machten uns auf den Weg und parkten direkt am Strand. Neben dem Parkplatz war ein Campingplatz, wo wir sogleich einen Drink und ein Cola orderten. Dann gingen wir schwimmen (wirklich warmes Meer), mit der neuen Solaranlage die Batterie ein bisschen aufladen (ca 100 Wh), essen (Club Sandwich) und wieder zurück zum Hafen. Immer noch kein Stress seinerseits  Jetzt wird er echt zum gechillten Abenteurer 😂.

Am Hafen checkt Sabine ein und ich warte in zweiter Spur – plötzlich ist hier ur viel los. Ganz anders als um 15:00 als wir das Ticket gekauft hatten. Als Sabine fertig war, übergab sie mir das Fahrzeugticket, mein Ticket und meinen Pass und schickte mich alleine zum Hafen. Lustiger, die Idee hatte nicht ich. Durch die Kontrolle muss der/die Fahrer:in alleine. Dort wollte ein Typ alles sehen und ich musste hinten alles ausladen. Als er zufrieden mit seiner Kontrolle war, war er ganz ungeduldig, weil ich so lange zum Einräumen gebraucht habe. Und das an einer inner EU Grenze. Unglaublich oder?

Dann gable ich Sabine auf und wir verbringen lustige Stunden in der Reihe vor dem Schiff, das pünktlich um 22:00 den Hafen erreicht. Sabine hat viele Bilder und Videos gemacht. Sie sollten einen Eindruck vermitteln was da abgegangen ist. Hunderte (gefühlt) LKWs und Autos kamen stundenlang aus dem Schiff uns es dauerte Stunden, bis auch wir auf das Schiff durften. Hilde musste zwei Decks rauf und unser Platz war im Freien am Deck 7. Echt unglaublich wie viel Platz in dem Schiff ist.

Jetzt wo ich das schreibe, kann ich mich an die ganze Situation nur als eine schwitzige und irreale Szene erinnern. Die armen Fernfahrer, die so etwas andauernd machen müssen….

Die Batterie, der Wechselrichter und der Eiskasten. Wir hatten im Eiskasten viel Essen, daher planten wir, den Eiskasten von der Batterie über den Wechselrichter mit Strom zu versorgen. Wenn das klappen sollte, müssen wir ein paar Vorbereitungen abarbeiten.
Am Vortag den Eiskasten auf die höchste Stufe stellen und alle Flaschen in den Eiskasten, bis nichts mehr reingeht. Beim Wegfahren den Wechselrichter einschalten, den Eiskasten auf 3 (von 6) stellen und so gut wie nie öffnen. Nach sechs Stunden und dem Aufladen der Batterie über die Solarzellen habe ich noch die Eispacks aus dem Gefrierfach in den Eiskasten gelegt. Außerdem war immer die Türe zum Mistkübel offen, damit die warme Luft vom Kompressor besser abfließen kann. Außerdem die Wasserpumpe abschalten und keine anderen Lasten als den kleinen Lüfter in WC zulasse .
Das Ergebnis war, dass wir in Trulli noch 15% Leistung nach 26 Stunden Batterieversorgung des Kühlschranks hatten und alles eiskalt war. Yippie.

Um 8:00 Früh (es war 7!!!) weckt uns eine Dame über die Lautsprecher und die Schiffsreise neigt sich dem Ende zu.

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